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nötigen Grade sogar unerläßliche Bedingung werden. Möglich wohl, daß die bezeichnete Verbindung nicht bloß dem Bestreben entsprang, die Einkünfte der Schulmeisterstelle zu erhöhen, sondern zugleich ein Mittel zur Verstärkung des Widerstands gegen die von hier aus besonders heftig bekämpfte Wittenberger Geistesrichtung sein sollte.

Wenden wir uns nun nach Erledigung dieser allgemeinen Vorfragen zur Besprechung der einzelnen Schulmeister, die freilich nach Maßgabe des vorhandenen Materials vielfach nicht mehr als bloße Namen und Jahreszahlen bieten kann, so finden wir nächst den bereits ( S 4 f.) erwähnten Rektoren Cunradus (1300) und Hermannus (1334) zuerst wieder für das J. 1394 als Schulmeister bezeugt den ehrbaren Priester Meister Franz von Dippoldiswalde, einen begüterten Mann, der, wie schon drei Jahre vorher, so noch wiederholt bis 1425 sich als Begründer reicher kirchlicher Stiftungen bemerklich machte, übrigens mindestens 1407 den Schuldienst verlassen und sich wohl ganz dem Kirchendienst gewidmet hatte.[1] Denn im


  1. Cod. 94 (Dresden d. 25. Novbr. 1391): Markgraf Wilhelm eignet „czu eyme altar, der von nuwens gemacht, gestift vnde in der cappellen zcu dem heiligen Crucze in der stat zcu Dresden gelegen vnde in der heyligen exe sent Laurentii, Donati vnde Elizabeth gewyhet ist“, die durch den Stifter „den erbern meyster Franczen“ erkauften Gefälle und Zinse, bestimmt die Leistungen an die Pfarre und überträgt den Bürgern (d. i. dem Rat) von Dresden das Verleihungsrecht dieses Altars (unter Einrückung der Urkunde bestätigt durch Bischof Johann von Meißen, in Cella, d. 4. April 1394, Cod. 98). – Cod. 99 (Dresden, d. 11. Juli 1394): Bürger und Schöffen von Dresden verlautbaren, daß Hannus Jockerim ein Ackerstück an die Badestube in der Schreibergasse „mit wissin vnd willin des erbern pristers meister Franczin vnsers schulemeisters von Dypuldiswalde, der der stobin ein erbherre ist“, zu Bestellung eines ewigen Seelbades an jedem Donnerstage überwiesen hat. Cod. 160 (Gotha, d. 21. Decbr. 1418): Landgraf Friedrich eignet „zcu eyner ewigen messe, dii man alle wochin des jaris vff iglichen dinstag singen vnde halden sal von dem heiligen Crucze in der cappellin des heiligen Cruczis zcu Dresden“, Zinsen und Gefälle zu Hänichen, welche der Stifter, „der erbar prister meyster Francze von Dippoldiswalde, eyn lerer der heiligen schrifft, wonhafftig zcu Dresden,“ von den Burggrafen Nikolaus und Jeschko von Dohna auf Rabenau und von der Burggräfin Margareta von Dohna erkauft hat. – Cod. 399 (Gotha, d. 29. Sept. 1419): Landgraf Friedrich eignet dem Dresdner Franziskanerkloster ein diesem von Meister Franz von Dippoldiswalde überwiesenes, zur Wohnung eines Terminarius bestimmtes Haus in Dippoldiswalde („als der erber prister meister Francze genant von Dippoldiswalde eyn huws daselbis zcu Dippoldiswalde in der stad, daz da in der gasse, dy man nennet die Wassirgasse, gelegen ist vnde syn erbe gewest ist, zcu deme closter vnde gotishuse der Barfußen bruder sancti Francisci ordens in vnßer stad Dresden gelegen . . . gegebin had“ etc. etc.). – Cod. 171 (Gotha, den 26. Sept. 1425): Landgraf Friedrich eignet zu den von Meister F. v. D. – („dem erbarn meister Franczen von Dippoldiswalde“) – in der Kapelle des H. Kreuzes gestifteten zwei Altären – („zcu zcweyn altarn gelegen in des heiligen Crucis cappellen daselbis zcu Dreßden, die der selbe meister Francz von nuwens uffbrocht, gebuwet vnd gestifft had, vnd daz eyne gewihet in die ere der heiligen sancti Donati, Laurentii, Jeronimi vnd sente Elizabeth vnd daz ander in die ere des heiligen Crucis gelegen uff der sacristen, dor obir man phlegit zcu singen des heiligen Crucis messe“) – ein bei der Münze hinter der Kapelle gelegenes Haus, welches Meister Franz von Hans und Konrad Küchenmeister etc. erkauft hat, und bestimmt die Verpflichtungen des Altaristen.