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1. Entstehung und Art der Schule.

Um die Wende des 12. und 13. Jahrhunderts bestand, was den Namen Dresden führte, aus einer Dorfgemeinde, die teils auf dem linken Elbufer um eine der Jungfrau Maria geweihte Kirche, teils auf dem rechten Elbufer lag. Neben dem erstgenannten Dorfteile nun und unter dem gleichen Namen erscheint bald darauf – zuerst in urkundlicher Erwähnung vom J. 1216 – ein augenscheinlich von einem Landesfürsten und zwar wohl von dem eben damals regierenden Markgrafen Dietrich dem Bedrängten nach größerem Maßstabe angelegter fester Ort, der dann, wohl von Dietrichs Sohn und Nachfolger Heinrich dem Erlauchten (1221 – 88), Stadtrecht erhalten und diesem Fürsten auch während der letzten Periode seiner langen Regierung meist zum Wohnsitz gedient hat.[1]

Dieser neue feste Ort, diese Stadt Dresden, ist anscheinend rasch emporgeblüht und hat sich, einzelne Schwankungen abgerechnet, im ganzen gedeihlich weiter entwickelt, bis erst gegen das Ende des Mittelalters hin ein gewisser Stillstand hierin eintrat. Nach dem Maßstabe der Zeit bemessen nicht unwichtig als Festung und als Verkehrsplatz, von noch besonderer Bedeutung durch ihre feste Elbbrücke,[2] stand die Stadt zugleich auch als


  1. Für alles, was die geschichtlichen Verhältnisse Dresdens im allgemeinen betrifft, sind der Darstellung nach Gebühr ausschließlich die Ergebnisse von O. Richters Verfassungs- und Verwaltungsgeschichte der Stadt Dresden, Bd. 1, Dresden 1885, zu Grunde gelegt, der ersten zusammenfassenden Behandlung des Gegenstandes, welche nach wissenschaftlichen Grundsätzen unternommen ist und durchaus auf zuverlässigen Quellen beruht. Rücksichtlich der oben erwähnten Thatsachen und Vermutungen vergl. besonders daselbst S. 1-6. 64 ff. 237 ff. 248 ff. 253.
  2. Urkundlich zuerst, und zwar als pons lapideus, erwähnt im J. 1287 (Cod. 6). Alle über diesen Zeitpunkt zurückreichende Überlieferung ist ganz unsicher.