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in der Stadt Dresden bei dem Barfüßerkloster in der Ecke gelegen an Tietzen von Miltitz, Hofmeister zu Batzdorf.[1]

Hiernächst findet sich folgender Lehnbrief: Von Gottes Gnaden wir Ernst Kurfürst und wir Albrecht Gebrüder Herzoge zu Sachsen etc. Nachdem vormals unser lieber Getreuer Ern George von Carlowitz Ritter ein Freihaus bei dem Barfüßerkloster in Dresden gelegen von wegen und in Vormundschaft Hansen von Miltitz seines Bruders ehelichen Kindern zu Pulsnitz gesessen dem achtbaren Meister Peter Arnold unserm Sceretarien und lieben Getreuen verkauft und bezahlt genommen, ihm dasselbe vor uns zu Dresden als man schrieb nach Christum unsers lieben Herrn Geburt im 1481. Jahre am Fastnachtsdienstage im Beisein unserer heimlichen Räthe und lieben Getreuen Wienholden von Schleinitz Obermarschall, Ern Dietrichs von Schönbergk Hofmeisters und Ern Heinrichs von Miltitz Ritter lediglich aufgelassen, auch Tietzen von Miltitz selige Wittwe unsern Herzogs Albrechts lieben Gemahlin ihres Leibgutes, so sie von demselben Hause gehabt, durch gebührliche Auflassung ganz Verzicht gethan, darauf Meister Peter das von uns empfangene bisher innegehabt und nun fürder dem achtbaren und hochgelehrten Ern Eckardt Wiedsprecher, Doctor in beiden Arzneien, unserm obersten Leibarzt und lieben Getreuen, recht und redlich verkauft hat, mit gethaner gebräuchlichen Auflassung und demüthiglich bittende demselben das zu lehen. Demnach bekennen wir öffentlich mit diesem Briefe für uns und unsere Erben und thun Kunde allermäniglich, daß wir dem vorgenannten Ern Eckardt Wiedsprecher, Doctor, unsern obersten Leibarzt und lieben Getreuen, mit seiner ehelichen Hausfrauen und ihrer beiden Erben, Söhnen und Töchtern das obgenannte Freihaus bei der Barfüßer Kloster zu Dresden gelegen mit allem seinem Begriffe, Umfang und Zugehörungen zu rechten freien Erbgut gereicht etc. Leipzig am Montage Egidy (l. September) 1483.[2]

Über den Nachfolger im Besitz, Hans von Lüttichau, finden sich infolge des Wechsels des Lehnsherrn drei verschiedene Urkunden:


  1. Cod. dipl. Sax. V. S. 262. Hptst.-A. Cop. 59. Bl. 539. Hasche, Urkdb. S. 306.
  2. Hptst.-A. Cop. 62. Bl. 118 b. Cod. dipl. Sax. V. S. 280 und 386.