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a. Herzog Georg reicht die Lehen dem Wolfgang Heinrich und Hans von Lüttichau an Kmehlen und sämmtlichem Zubehör Sonnabend nach Aschermittwoch 1528.[1]

b. Herzog Heinrich belehnt Hans von Lüttichau mit Großkmehlen, item dem freien Haus zu Dresden in der kleinen Brüdergasse bei den Barfüßern und gegen Antoni Schönbergk Haus über gelegen, wie er es vom Vater geerbt, Donnerstag nach Lucä 1542.[2]

c. Kurfürst August reicht die Lehen dem Hans von Lüttichau an Kmehlen etc. item dem freien Haus zu Dresden in der kleinen Brüdergasse bei den Barfüßern und Antoni Schönbergk seligen Hause über gelegen, wie Seifert Ritter und Heinrich von Lüttichau es besessen haben, laut Lehnbrief vom 19. Dezember 1558.[3].

Aus diesen Urkunden ergiebt sich sowohl die Zugehörigkeit dieses Hauses zu dem Rittergute Großkmehlen, als auch die Lage desselben in Beziehung auf das Antoni Schönbergkische Haus am Ende der kleinen Brüdergasse, an dessen Stelle sich das sogenannte Prinzenpalais befindet.

Während der Besitzzeit des Hans von Lüttichau ward vom Herzog Georg im Jahre 1538 die Mitbelehnschaft gereicht an Wolfgang und Heinrich von Lüttichau an dem Hause in der kleinen Brüdergasse neben dem Kloster gelegen auf Antrag des Hans von Lüttichau, welcher als Besitzer dieses Hauses zu Tilgung meherer Schulden 800 Gld. aufgenommen, wofür obgenannte Vettern sich verbürgt hatten.[4]

In dieser Urkunde wird erwähnt, daß Wolf von Schönbergk auf Neusorge das Haus vorher besessen habe. Dieser hatte 1535 ein Kapital von 8000 Gld. zum Lehn machen lassen.[5]

Hierauf besaß das Haus Friedrich von Lüttichau laut Lehnbrief vom 20. April 1607, von ihm erkaufte es Caspar von Bernstein 1607, von diesem Peter Ernst von Zschieren am 26. Juli 1616, wo es beschrieben wird als neben dem Amthause gelegen (bei Nr. 5 das Nähere zu ersehen). Sodann erwarb das Haus Sara von Carlowitz laut Lehnschein vom 15. August 1625, auf


  1. Lehnb. J Bl. 196b.
  2. Hptst.-A. Cop. 68. Bl. 218. Lehnb. d ao. 1539. Bl. 445.
  3. Lehnb. d. ao. 1554. Bl. 278 b.
  4. Hptst.-A. Cop. 101. Bl. 242. Lehnb. J. nr. 763.
  5. Hptst.-A. Cop. 101. Bl. 86.