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Kontrole über die pünktliche Ausführung des königlichen Befehles durch den Landvogt übertragen.

Unter dem 3. Mai 1524 schrieb nun Herzog Georg abermals an den Landvogt. Die Augustiner hätten ihn gebeten, „sie an den Landvogt freundlich zu verschreiben“. Er hoffe also zuversichtlich, derselbe werde nun auch baldigst den königlichen Befehl vollziehen. Der Überbringer dieses Briefes (Paul Brochpeck), der dem Landvogt zugleich mündlich „der Mönche Notdurft vorgetragen“, hatte nun allerdings „die Sache also heftig und mit beschwerlichen Worten angezeigt“, daß dies, wie der Landvogt (23. Mai 1524) entgegnete, ihm nicht unbillig zur Beschwerung gereiche. Er teilte dem Herzog zugleich mit, er wolle „auf die jetzige Zusammenkunft“ sich mit ihm über die ganze Angelegenheit freundlich unterreden. So ist denn, wahrscheinlich zu Dresden, eine mündliche „Abrede“ getroffen worden, deren ungefähren Inhalt wir nur aus den späteren Schreiben kennen lernen.

Inzwischen war, noch im Jahre 1523, Wenzel von Schönburg aus Hoyerswerde gestorben. Ein ziemlich weitläufiger Verwandter (Andergeschwisterkind) von ihm, Karl Herr von Schönburg auf Pürstein (Kreis Saaz) und Trautenau hatte sich endlich bereit finden lassen, die von Wenzel erhandelten Güter zu übernehmen und sie den Dresdner Augustinern jetzt förmlich (für 3000 fl.) abzukaufen. Er versprach (29. Aug. 1525) dem Herzog Georg, „die 2000 Mark [oder Gulden], die er darauf noch schuldig sei“, nächstes Weihnachten auszuzahlen. Allein die Augustiner machten geltend, daß sie außerdem noch 1000 fl. von der Kaufsumme, 200 fl. für ihre fahrende Habe und Hausrat, 50 fl., die sie bei einzelnen Bauern außenstehen hätten, und die Zinsen eines ganzen Jahres von der ihnen bisher nicht ausgezahlten Kaufsumme zu beanspruchen hätten; sie würden daher vor völliger Abentrichtung all dieser Gelder auch ihre Besitztitel über Kosel nicht ausantworten. Den 14. Dezember 1525 schrieb der Landvogt an Herzog Georg, er bedaure, daß Karl von Schönburg immer noch nicht gezahlt habe; wenn er nächstens persönlich nach Bautzen komme, werde er Sorge tragen, daß die Väter völlig zufrieden gestellt werden sollten. Dies muß denn nun auch alsbald geschehen sein.