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Unter dieser Bezeichnung ist aller Wahrscheinlichkeit nach der heutige Gasthof „Stadt Rom“ zu verstehen; nach den Ratsakten und auch nach dem Plane von Dresden vom Jahre 1707, auf welchem die Hausbesitzer Dresdens eingetragen sind, gehörte dieses Haus einem gewissen Zimmermann und hatte die Schankgerechtigkeit.

Einen Bericht über den Aufenthalt Karls XII. in Dresden während der Nachmittagsstunden des 6. Septembers besitzen wir, außer in verschiedenen anderen Quellen, in den „Beiträgen zur Belehrung und Unterhaltung“, einem Beiblatt des Dresdner Anzeigers, vom 10. Juli 1809. Der ungenannte Verfasser dieses Aufsatzes schreibt in einer Anmerkung: „Man benutzt hierzu vorzüglich das Tagebuch eines alten treuen Dieners des Feldmarschalls Flemming, das so manche interessante Züge zur damaligen Zeitgeschichte enthält. Der Verfasser war zwar nur Kammerdiener, aber wie es scheint, Freund und Vertrauter seines Herrn, und ein solcher kann, wie bekannt, über so manche große Begebenheiten oft besseren Aufschluß geben, als der besoldete, mit Fleiß und Kritik arbeitende Reichshistoriograph. Die Nachrichten, welche das genannte Tagebuch über Karls höchst sonderbaren Besuch in Dresden enthält, sind zwar nicht von außerordentlicher Wichtigkeit, aber doch immer anziehend genug, um nicht ganz unbekannt zu bleiben, oder am Ende wohl gar verloren zu gehen. Wenigstens dienen sie dazu, so manche Angaben von Nordberg, Voltaire, Faßmann und anderen zu bestätigen, zu bestreiten, oder zu vermehren“. – Das hier erwähnte Tagebuch des Kammerdieners ist leider nicht aufgefunden worden, indessen sind die darin enthaltenen Aufzeichnungen, soweit sie der ungenannte Verfasser des Aufsatzes im Dresdner Anzeiger wörtlich wiedergiebt, nicht ganz außer Augen zu lassen.

Daß der Kammerdiener selbständig, d. h. ohne fremde Einflüsse geschrieben hat, geht aus seinen von anderen Darstellungen mehrfach abweichenden Mitteilungen hervor. Die den König Karl begleitenden Herren giebt er mit Namen abweichend von dem genannten Thorzettel wieder. Er nennt: den Herzog Christian August von Schleswig-Holstein, Trabantenoberst Carl Gustav Härd, Generalmajor Creuz, Generaladjutant Lindroth, Trabantenkorporal Olaf Bomann, Gardekapitän Axel Hammerhjelm und den Reitknecht Mäns Lange. – Der Herzog Christian August wird auch von Adlerfeld und anderen erwähnt, es ist daher nicht unmöglich, daß er sich