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Grimma, Wurzen nach Taucha, wo er am 20. eintraf; dann schlug er in Altranstädt sein Hauptquartier auf.

Von Stolpen aus detachirte er den General von Meierfeld, welcher mit 2000 Pferden bei der herrschenden großen Trockenheit bei Laubegast durch die Elbe ritt, dann in Wilsdruff sein Hauptquartier aufschlug und seine Reiter in den südlich von Dresden gelegenen Dörfern verquartierte.

Mit der Hauptarmee reiste das Civilkabinett des Königs, der Premierminister Graf Piper, der Geheimrat Hermelin, Geh. Sekretär Cederhjelm u. a., welche in den genannten Orten Quartiere bezogen, während der König stets in seinem Zelte inmitten seiner lagernden Truppen übernachtete.

Der einzige Zusammenstoß mit sächsischen Truppen während dieses langen Marsches fand in der Nacht zum 7. September bei Rothkretscham in der Nähe von Reichenbach statt, wo die beiden Dragonerregimenter Fürstenberg und Jordan überfallen wurden, der dort kommandirende General von Jordan wurde schwer verwundet nach Löbau transportirt und starb dort an seinen Wunden. Die Verluste der Sachsen scheinen nicht ganz unbedeutend gewesen zu sein, denn Schulenburg giebt eine „Spezifikation derjenigen Mannschaft, welche nach der bei Rothkretscham vorgefallenen Aktion noch vorhanden ist“; sie lautet[1]:

Infanterie: Kavallerie:
Moskowiter 1200      Fürstenberg nach der Aktion 267
Coinsin 300      Jordan desgl. 96
Reibnitz 400      Baireuth 354
Drost 400      Dünewald 365 4636 Sa.
Weißenfels 500      Flemming 389
2800 Wrangel 365
1836

Ueber diese Truppen hatte er dem General Dünewald bis zum Eintreffen des Generalleutnants von Brause den Oberbefehl übergeben und ihm unter dem 9. September Instruktion[2] zukommen lassen, wie er über Bieberstein den Rückzug bewerkstelligen, am 12.


  1. HSTA Schulenburgs Schriften etc. Loc. 3296.
  2. Ebenda