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anher kommen und bald hernach dasjenige, was Ew. Königl. Maj. ihm allergnädigst anbefohlen, mündlich eröffnet – haben wir diese hochwichtigen Sachen in Deliberation gezogen –.“ – „Wir haben auf ein Blanket die Vollmacht zu denen Traktaten, wozu nach Ew. Königl. Maj. Willen der Wirkliche Geheime Rat und Kammerpräsident Frhrr. von Imhoff und der Geh. Referendar employirt worden, extendiren lassen und seind diese Gevollmächtigte am Freitag gegen Görlitz abgereist, allwo sie einen Trompeter nach Breslau zum Grafen Piper abgeschickt etc.“ – Von einem Erfolg hatten sie noch nichts berichten können, denn die Bevollmächtigten wurden erst am 11. September in Bischofswerda empfangen.

Über diese erste Zusammenkunft schreibt Imhoff an den Kanzler von Friesen[1] am 13. September 1706:

„Ew. Exc. gebe hierdurch zur schuldigen Nachricht, daß wir vorgestern bei unserer Ankunft bei dem Herrn Grafen Piper gewesen und selbigen von dem Aufgetragenen Eröffnung gethan, welcher dann mit dem Könige davon zu sprechen versprochen und gestern uns wissen lassen, als heute uns anzuhören. Es ist aber solches, weil der Marsch nicht aufzuhalten gewesen, gestern Nachmittag geschehen und ist zwar Hoffnung zu einem armistitio, jedoch auf sehr harte conditiones, indem sie Leipzig und Wittenberg zu ihrer Sicherheit in Besitz haben wollen, und dürfte an dem ersteren Orte der König wohl selbst verbleiben und dem Ansehen nach diesen Winter in Sachsen mit der Armee verharren. Continuiren sie nun mit der jetzigen Art zu leben, so ist es mit Sachsen gethan; ich thue zwar dagegen alle dienliche Vorstellungen, ehe wir aber zu keinem armistitio gelangen, ist keine Änderung zu hoffen, daher wir nicht absehen können, wie es anders zu ändern, als dasjenige einzugehen, was dieserwegen verlangt wird, soll anders das Land noch einigermaßen konservirt werden. – – Wir werden auch alles Mögliche suchen beizutragen, was in dem jetzigen Zustande zu des Königs und des Landes Besten kann erlangt werden.“

Als dann kurz darauf das Civilkabinet des Königs von Schweden in Weinböhla bei Meißen Quartier hatte, kam Imhoff


  1. Archiv zu Rötha: „Privatakten etc.“