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Truppen betreffend. In dieser Instruktion betonte er ausdrücklich, Plötz möchte sich in keiner Weise mit den Schweden in Feindseligkeiten einlassen, sondern ihnen so viel als möglich ausweichen. In den ersten Tagen des Dezember reiste er selbst aus Warschau nach Sachsen ab.

General Flemming, welcher um diese Zeit in politischer Mission an den Höfen von Hannover und Berlin thätig gewesen war, hatte unterdessen Kenntnis von dem Wortlaute des Friedensvertrages erhalten, war im höchsten Grade entrüstet darüber und beschloß sich mit dem Könige darüber auszusprechen. Er hat über die Sache, auf Befehl des Königs, – allerdings erst am 21. Dezember 1707, also ein Jahr später – eine Relation[1] verfaßt, der wir folgendes entnehmen. Er giebt „nach dem Gedächtnis“ an, daß er zuerst durch den Geh. Rat von Hoym und den General von Schulenburg, als er sich auf dem Wege nach Krakau befand, in Tostou (?) in Schlesien eine Kopie des in Altranstädt geschlossenen Friedens erhalten habe. „Wie wir nun bald darauf zusammen in Warschau anlangten und allda Ihro Maj. jetzt erwähnter Friede von dem Geh. Rat von Hoym in copia vorgelegt wurde, wollte Selbige diesen Traktat vor ihren Frieden nicht anerkennen. Ob Sie gleich gestunden, daß Sie auf die Zeitung des schwedischen Einfalls in Sachsen, zu Verhütung und Abwendung des gänzlichen Ruins Ihres Kurfürstentums und Lande, sich endlich zwar zum Frieden resolvirt, auch den Hr. Pfingsten deshalb Instruktion und Blankete nach Sachsen mitgegeben hätten; dennoch aber könnten Sie Sich nicht einbilden, daß der Friede auf solche Art sollte getroffen sein und wüßten Sie nicht einmal wie weit es mit den Traktaten gekommen sei. – Dergleichen versicherte auch des Herrn Oberhofmarschalls Excellenz und wurde, meines Bedünkens, noch dieses dabei gesagt, daß die Abrede mit dem Geh. Referendar Herrn Pfingsten also genommen worden, daß er von Zeit zu Zeit von seiner Verrichtung relationiren sollte und daß man ihm dabei Ordre erteilt hätte, die Sache dahin zu dirigiren, daß Königl. Maj. mit dem König von Schweden auf der schlesischen und sächsischen Grenze zusammen kommen könnten“. – Hoym veranlaßt darauf Flemming, mit ihm


  1. HStA Der zwischen Polen und Schweden geschlossene Friede etc. Loc. 3541. Vol. I.