Seite:Historische Skizze des Bauernkriegs im Hochstift Wirzburg.pdf/20

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sagte, sondern es wäre sein lauterer Ernst.“ Und nun machte er seine Anträge. Man sollte nämlich Stadt und Schloß den Bauern überlassen, wogegen diese der ganzen Schloßbesatzung freyen ungehinderten Abzug gestatten würden. Diese Friedensbedingung war natürlich nicht annehmbar. Indessen hatte doch der Domprobst vom Bischoff den Auftrag erhalten den Bauern 3000 fl. für den Abzug zu bieten. Freylich eine geringe Summe in Rücksicht der großen Menge der Aufrührer. Diese Anerbietung wurde auch nicht angenommen, und so zerschlug sich die ganze Unterhandlung.

 Gleich darauf entstanden unter den Bauern selbst die größten Uneinigkeiten, woran der unruhige Kopf Bernetter abermals Schuld war. Der Sturm legte sich jedoch bald wieder, und man errichtete in der Stadt Galgen für diejenigen, welche fernere Zwietracht erregen würden.

 Am Sonntag Cantate unternahmen endlich die Bauern die Bestürmung des Schlosses. Mit greulichem Geschrey rannten sie den Berg hinan. Allein sie wurden von der Besatzung tapfer empfangen, und mit großem Verlust zurückgejagt. Über 400 wurden todgeworfen, erschlagen, in den Main gesprengt