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und werden das Buch mit Geringschätzung behandeln, ohne zu bedenken, dass gerade die Erlangung einer solchen Einfachheit und Kürze das Zurückführen einer jeden Sache von den verwickelten Formen auf die einfachste Grundform, gerade der schwierigste Theil der Aufgabe war.

I.

Die erste Aufgabe habe ich folgendermassen gelöst:

a) Ich habe die Grammatik bis zur Unwahrscheinlichkeit[WS 1] vereinfacht, und das – einerseits im Geiste der bestehenden lebenden Sprachen, damit sie leichte zu erlernen sei, ohne sie anderseits der Klarheit, Genauigkeit und Geschmeidigkeit zu berauben.

Die ganze Grammatik meiner Sprache kann man gründlich in einer Stunde erlernen. Die ungeheure Erleichterung, welche durch eine solche Grammatik der Sprache zu Theil wird, ist Allen klar.

b) Ich habe Regeln zur Wortbildung geschaffen und dadurch auf unglaubliche Weise die Zahl der zu erlernenden Wörter abgekürzt, ohne dadurch die Sprache im Geringsten ihres Reichthums zu berauben; im Gegentheil, durch die Möglichkeit aus einem Worte mehrere andere zu bilden um dadurch alle Farbentöne der Begriffe auszudrücken – habe ich die Sprache reicher als die reichste der bestehenden gemacht. Dies erreichte ich durch die Einführung verschiedener Praefixe und Suffixe, mit deren Hülfe man aus einem Worte viele andere bilden kann, ohne dieselben vorher erlernt zu haben. Bequemlichkeitshalber habe ich

Anmerkungen (Wikisource)

  1. Vorlage: Unwahrschein,|lichkeit
Empfohlene Zitierweise:
Dr. Esperanto: Internationale Sprache. Gebethner et Wolff, Warschau 1887, Seite 10. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Internationale_Sprache,_Warschau,_1887.pdf/10&oldid=- (Version vom 13.2.2023)