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diesen Praefixen und Suffixen die Bedeutung selbstständiger Wörter beigelegt. Z. B:

1) Das Praefix mal bezeichnet den geraden Gegensatz eines Begriffes; folglich wenn wir das Wort „gut“ (bon,a) kennen, so sind wir selbst im Stande das Wort „schlecht“ (mal,bon,a) zu bilden. Ein besonderes Wort für den Begriff „schlecht“ erweisst sich daher als überflüssig; alt,a hoch – mal,alt,a niedrig; estim,i achten – mal,estim,i verachten u. s. w. Wenn wir also das eine Wort mal gelernt haben, so sind wir dadurch der Erlernung einer grossen Anzahl von Wörtern enthoben, wie z. B. „hart,“ „kalt,“ „alt,“ „schmutzig,“ „arm,“ „dunkel,“ „Schande,“ „unten,“ „hassen,“ „fluchen“ u. s. w.

2) Das Suffix in bezeichnet das weibliche Geschlecht; folglich wenn wir das Wort „Bruder“ (frat,o) kennen, sind wir im Stande selbst das Wort „Schwester“ (frat,in,o) zu bilden; Vater patr,o – Mutter patr,in,o. Folglich sind solche Wörter wie „Grossmutter,“ „Tochter,“ „Weib,“ „Braut,“ „Mädchen,“ „Henne,“ „Kuh,“ etc. ganz überflüssig.

3) Das Suffix il bezeichnet ein Werkzeug zu irgend einer Thätigkeit, z. B. tranĉ,i schneiden – tranĉ,il,o Messer; überflüssig sind also Wörter wie: „Kamm,“ „Axt,“ „Nadel,“ „Glocke,“ „Pflug,“ „Schlittschuh“ etc.

4) Und dergleichen (ungefähr 50).

Ausserdem habe ich die allgemeine Regel festgestellt, dass alle Wörter, die schon jetzt so zu

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Dr. Esperanto: Internationale Sprache. Gebethner et Wolff, Warschau 1887, Seite 11. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Internationale_Sprache,_Warschau,_1887.pdf/11&oldid=- (Version vom 14.2.2023)