Seite:Internationale Sprache, Warschau, 1887.pdf/5

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

zwei sich begegnenden Fremden: da dieselben sich nicht verständigen können, gehen sie wieder mit Groll auseinander. Wenn wir mit Fremden zusammenkommen, so fragen wir nicht nach ihren politischen Ueberzeugungen, nach der Gegend wo sie geboren sind, und wo ihre Vorfahren vor tausend Jahren gelebt haben; kaum aber haben sie den Mund geöffnet, so erinnert uns jeder Laut ihrer Rede daran, dass sie uns fremd sind. Wer je Gelegenheit hatte in einer von verschiedenen und einander feindseligen Nationalitäten bewohnten Stadt zu leben, dem wird es erst recht klar werden von welchem unschätzbaren Nutzen für die Menschheit eine internationale Sprache wäre, die, ohne in das Privatleben der Völker einzudringen, wenigstens in Ländern von vielsprachiger Веvölkеrung Staats- und Gesellschaftssprache sein könnte. Was für eine ungeheure Bedeutung eine internationale Sprache für die Wissenschaft, den Handel und den allgemeinen Verkehr überhaupt haben würde, – darüber ist es wohl nicht nöthig sich weiter auszusprechen. Wer überhaupt, wenn auch nur einmal, ernstlich über diese Frage nachgedacht hat, der wird zugeben müssen, dass kein Opfer zu gross wäre, um eine allgemeine Weltsprache zu erlangen. Aus diesem Grunde ist jeder wenn auch noch so schwache Versuch in dieser Richtung der Aufmerksamkeit werth. Dem Werke, mit dem ich jetzt vor die Oeffentlichkeit trete, habe ich viele Jahre gewidmet; ich gebe mich daher der Hoffnung hin, dass der geehrte Leser, in Rücksicht auf die Wichtigkeit der Sache, derselben ein wenig

Empfohlene Zitierweise:
Dr. Esperanto: Internationale Sprache. Gebethner et Wolff, Warschau 1887, Seite 5. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Internationale_Sprache,_Warschau,_1887.pdf/5&oldid=- (Version vom 13.2.2023)