zu machen, wenigstens den Zugang katholischer Geistlichen nicht zu erschweren suchte. Man denke sich noch die Zudringlichkeiten seiner Gattin dazu, die so ungerne in einer ganz evangelisch-lutherischen Stadt wohnte, so wird man es nicht unwahrscheinlich finden, daß er wieder gerne in katholische Dienste getreten wäre.
Nach einer gewissen Sage sollte er seiner Frau zu Gefallen, welche katholisch war, zur Römischen Kirche übergetreten, in seinem Herzen jedoch bis an sein Ende Protestant geblieben seyn. Die Geschichte seiner zweymahligen Verheyrathung widerlegt dieses Vorgeben. Seine erste Gemahlin war der evangelisch-lutherischen Religion zugethan, und hieß Brigitta Elisabeth von Stieler, eine Enkelin des bekannten Schriftstellers, Caspar von Stieler, insgemein Serotinus oder der Spate genannt.[1] Sie starb, nachdem sie 4 Jahre mit ihm in der Ehe gelebt, ohne ihm einen Erben zu hinterlassen. Die zweyte Frau heyrathete er erst 1737, nachdem er fast 20 Jahre schon zur Römischen Kirche übergetreten war. Sie hieß Anna Elisabeth, geborne von Bärmann aus Minden in Westfalen,
- ↑ s. Anal. Nordg. Nachl. IV. S. 253. und 280. Chron. Suabac. cap. XIX. §. 2. (a) S. 322.
Maximilian Münch: Johann Heinrichs von Falkenstein Leben und Schriften in: Journal von und für Franken, Band 1. Raw, Nürnberg 1790, Seite 652. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Johann_Heinrichs_von_Falkenstein_Leben_und_Schriften.pdf/13&oldid=- (Version vom 20.8.2021)