Seite:Kreisbewegungen-Coppernicus-0.djvu/331

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

gleich 10000. In derselben Weise ist in dem rechtwinkligen Dreiecke , der Winkel gleich 47° 20′ gegeben, also wird auch gleich 7346, wenn gleich 10000, woraus folgt, dass, wenn man gleich gleich 7046 nimmt, gleich 9582 wird; also die ganze Linie gleich 19582 und , als Hälfte, gleich 9791, also gleich 209. Wenn aber gleich 1, so ist gleich 0. 43I 10II und gleich 0. 1I 15II; und wenn gleich 10000, so ist gleich 7193 und gleich 213, was nachzuweisen war.[1]

Capitel 22.
Ueber die doppelte Bewegung der Venus.

Um den Punkt ist jedoch die gleichmässige Bewegung der Venus nicht einfach, was sich vorzüglich aus zweien Beobachtungen des Ptolemäus[2] erweist, von denen er die erste im 18ten Jahre Hadrians am 2ten Tage des ägyptischen Monats Pharmuthi anstellte. Das war nach römischem Kalender das Jahr 134 nach Christo den 18ten Februar bei anbrechendem Tage. Damals war die mittlere Bewegung der Sonne 318° 50′. Venus erschien als Morgenstern in 275° 15′ der Ekliptik und hatte die Grenze ihrer grössten Abweichung von 43° 35′ erreicht. Die zweite Beobachtung machte er im 3ten Jahre des Antoninus am vierten Tage desselben ägyptischen Monats Pharmuthi; das war nach römischem Kalender das Jahr 140 nach Christo den 18ten Februar in der Abenddämmerung.

Damals war der mittlere Ort der Sonne auch in 318° 50′, und Venus stand von derselben in ihrer grössten östlichen Entfernung um 48° 20′ ab, sie befand sich aber in 7° 50′ der Länge. Nach diesen Feststellungen nehme man an, die Erde stehe in ihrer Bahn im Punkte , so dass ein Kreisquadrant ist, und um diesen war bei beiden Beobachtungen die Sonne nach ihrer mittleren Bewegung dem Apogeum des excentrischen Kreises der Venus voraus. Nun ziehe man und damit parallel , ferner die Tangenten, und an die Venusbahn, endlich noch , , und . Da nun der Winkel als die westliche Abweichung bei der ersten Beobachtung gleich 43° 35′ und als die östliche Abweichung bei der zweiten gleich 48° 20′ war, und sich beide zu dem Winkel gleich 91° 55′ summiren, so ist die Hälfte davon, oder der Winkel gleich 45° 57′ 30″ und gleich 2° 23′. Aber der Winkel ist ein Rechter, also sind in dem

Anmerkungen [des Übersetzers]

  1. [57] 421) Nach der Säc. Ausg. p. 367 zu lin. 14. setzt sich in dem Manuscripte des Copernicus das Cap. 21 noch mit folgendem Satze fort: „Dass dies auch noch zu unseren Zeiten gilt, haben vielfältige Beobachtungen erwiesen, nur scheint die Excentricität abgenommen zu haben.“ Diese Worte in etwas veränderter und bestimmterer Form bilden aber in allen Ausgaben den Schluss des folgenden Capitels 22, und sind deshalb an dieser Stelle weggelassen.
  2. [57] 422) Almagest X. 3.