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415 Muansa – Münzverträge 416

Muansa, Ort im nordw. Tanganjika, 12 000 E.

Wolfgang Amad. Mozart.

Much, Hans, Mediz. u. vielseitiger Schriftst., *1880.

Mucius Scävola („Linkhand“), Römer, veranlaßte durch seinen Mut (Hand im Feuer verbrannt) den Rom belagernden Etruskerkönig Porsenna 507 v. Chr. zum Frieden.

Mücke, Helmut v., *1885, führte 1915 die Landungsabteilung der „Emden“ mit der „Ayesha“ nach der Türkei.

Mücken: Malariamücke in Ruhestellung.

Mücken, Zweiflügler. Die Weibchen der Stech-M. (Moskitos) saugen Blut von Wirbeltieren; Malaria-M. (Anopheles-Arten) übertragen beim Stechen die Malaria, haben beim Sitzen kennzeichnende Stellung.

Muckermann, Friedrich, Jesuit, Schriftst., *1883.

Mudirije (Mudirieh), ägypt. Verwaltungsbezirk.

Muezzin, bei größern Moscheen Rufer zum Gebet.

Muffe, Rohrerweiterung zur Verbindung mit einem andern Rohr.

Muffel, Gefäß od. Kammer aus feuerfesten Stoffen zum Erhitzen v. Substanzen; meist in M.öfen.

MufflonSchafe.

Mufti, islam. Gesetzeskundiger.

Müggelsee, See, östl. Berlin.

Mühl, Nebenflüsse der Donau in Oberösterreich, vom Böhmer Wald, 54 bzw. 32 km Danach M.viertel.

Mühlacker, württ. Ort bei Stuttgart; Großrundfunksender.

Mühldorf, oberbayr. St., am Inn, 6100 E.

Mühlen, Zerkleinerungsvorrichtungen.

Mühle(spiel), Brettspiel zw. 2 Personen mit je 9 Steinen.

Mühlhausen, preuß. St., nordw. Erfurt, 37 000 E.

Mukden, Hptst. des chines. Nebenlandes Mandschurei, 180 000 E.

Mul(a)hacén, Cumbre de, Berg in der Sierra Nevada (Pyrenäenhalbinsel), 3481 m.

Mulatten, Mischlinge von Weißen u. Negern.

Mulde, Nebenfluß der Elbe, 124 km, entsteht aus Zwickauer M. (128 km; vom Vogtland) u. Freiberger M. (102 km; vom sächs. Erzgebirge).

Mulde, der nach unten konvexe Teil einer geol. Schicht (↑ Taf. Sp. 200).

Mülhausen, seit 1919 frz. St., Oberelsaß, 100 000 E (meist Dt.); Textil-, Eisen-Ind.

Mülheim, St. im Rheinland, an der Ruhr, 127 400 E; Eisen-, Maschinenind. (Thyssen).

Mulier taceat in ecclesia, „das Weib schweige in der Gemeinde“, sprichwörtl., 1. Kor. 14, 34.

Mull, feines Baumwollgewebe.

Müll, Abfallstoffe der Haushaltungen usw.

Hermann Müller.

Müller

1) Adam Heinrich, Staatswissenschaftler und Politiker, 1779–1829; „Elemente der Staatskunst“;
2) Friedrich (Maler M.), Dichter, Maler u. Kupferstecher, 1749–1825; Idyllen, Drama „Fausts Leben“;
3) Hermann (M.-Franken, nach Wahlkreis), 1876–1931; 1919 Min. des Ausw. u. Vors. der Sozialdemokrat. Partei, 1920 u. 1928–30 Reichskanzler;
4) Johannes v., Hist., 1752–1809;
5) Johs., Lebensphilosoph, *1864; Leiter des „Schlosses Elmau“ bei Mittenwald, Hrsg. der „Grünen Blätter zur Pflege persönl. Lebens“, „Beruf u. Stellung der Frau“, „Bergpredigt“;
6) Johs. Peter, Physiolog, 1801–58; begr. die physikal.-chem. Schule;
7) (seit 1912: Muller) Jörgen Peter, dän. Gymnastiklehrer, *1866; „Mein System“;
8) Max, Sanskritist Oxford, 1823–1900;
9) Wilh., 1794–1827; „Lieder der Griechen“; „M.lieder“ vertont v. Franz Schubert.

Müller-Guttenbrunn, Adam, siebenbürg. Schriftst., 1852–1923; Volkstumsromane (z.B. „Der große Schwabenzug“).

Müllern, gymnastische Übungen nach J. P. ↑ Müller.

Müllner, Adolf, Dramatiker, 1774 bis 1829; Schicksalstragödien: „29. Febr.“, „Die Schuld“.

Mulm, fein zersetztes Holz; Moder.

MultatuliDekker.

Multiplikation, Vervielfältigung. ↑ Mathematische Zeichen.

Multscher, Hans, schwäb. Maler u. Bildhauer, um 1400–67; ↑ Taf. Sp. 264.

Multum, non multa, „viel, nicht vielerlei“.

Mulus, wer Reifeprüfung bestanden hat, aber noch nicht Student ist.

Ägyptische Mumie.

Mumien, vor Verwesung geschützte, in der Form erhaltene Leichen; künstl. durch Entfernen der Eingeweide u. Trocknen, Räuchern, Salzen, Einharzen (Einbalsamieren), z. B. in Ägypten.

Mumme, Braunschweiger Malzbier.

Mummelsee, 1032 m hoch gelegener See im nördl. Schwarzwald.

MumpsOhrspeicheldrüse.

Munch, Edvard, norweg. expressionist. Maler, *1863.

München, Hptst. von Bayern, 715 000 E; Bierbrauerei, Maschinenind., Instr.- u. Wagenbau, Kunstgew., Buchdruckereien, Universität; viele Kunstsammlungen; Frauenkirche (got., 1468–88).

München-Gladbach-Rheydt, St., nördl. Rheinl., 194 000 E; Baumwollind., Eisengießereien.

Münchhausen,

1) Karl Friedr., Frh. v., 1720–97, lügenhafter Erzähler von Jagd- und Kriegsabenteuern;
2) Börries, Frh. v., Dichter, *1874; ritterliche Balladen.

MündelVormundschaft. M.sicherheit wird für verzinsliche Anlegung von M.geld gefordert.

Münden, südhannov. St., 12 000 E.

Mündigkeit = Volljährigkeit.

Mundraub, Entwendung v. Nahrungsmitteln zum alsbaldigen Verbrauch, wird nur auf Antrag bestraft.

Mundus vult decipi, ergo decipiatur, „die Welt will betrogen sein, also werde sie betrogen“.

Municipal boroughs, in England den Grfsch. nicht unterstehende Städte mittlerer Größe (10–50 000 E).

Munition, Schießbedarf für Feuerwaffen, z. B. Patronen.

Munizipal, städtisch.

Munkács, St., Karpatorußland, 21 000 E.

Bartolomé Esteban Murillo: Der heilige Antonius mit dem Jesuskinde.

Munkácsy, Michael v., (eigentlich Michael Lieb), ungar. Maler, 1844–1900; dunkeltonige Genrebilder, oft sensationellen Inhalts.

Münster, Bezeichnung für große Stiftskirchen u. bischöfl. Kathedralen.

Münster, Hptst. d. preuß. Prov. Westfalen, 106 000 E; Univ.

Münster, Sebastian, Kosmograph u. Orientalist, 1489–1552.

Münsterberg, Hugo, Psycholog, 1863–1916.

Münsterland, fruchtbare Tieflandsbucht zw. Teutoburger Wald und Rheinischem Schiefergebirge.

Münze,

1) (↑ Übers.) handl. Metallstück (Legierung von Gold, Silber, Nickel, Kupfer, Zink, Eisen, Aluminium), auch Porzellanstück, vom Staat durch Prägung nach Gewicht u. Feingehalt beglaubigtes Zahlungsmittel. Die gegossenen Platten (Zaine) werden auf Münzdicke gewalzt, in Streifen geschnitten, daraus Münzplatten ausgestoßen, die Ränder verziert, die Prägung auf Kniehebelpressen (Prägemaschinen) eingepreßt. Bildseite Avers, Rückseite Revers, Umschrift Legende. Der Münzbuchstabe (Münzzeichen) kennzeichnet die Münzstätte. Nach dem ↑ Münzfuß geprägte M. heißen Kurant-, geringere Scheide-M. Gewicht heißt Schrot (Rauhgew.), das des edlen Metalls Korn (Feingew.), das Verhältnis beider Feingehalt (Feinheit, österr. Feine), zulässige Abweichungen von beiden Toleranz (Remedium);
2) = Münzanstalt[WS 1].

Münzer, Thom., Wiedertäufer, vor 1490–1525, reformatorischer Prediger, verfocht relig. Kommunismus; im mitteldt. Bauernaufstand enthauptet.

Münzfuß gibt an, wieviel Münzen einer Gattung aus einem best. Gewicht des Feinmetalls hergestellt werden dürfen.

MünzkonventionMünzverträge.

Münzregal (Münzhoheit), alleiniges Recht des Staates zur Münzprägung.

Münzverbrechen umfassen

1) Münzfälschung (Falschmünzerei u. Münzverfälschung);
2) Verbreiten gefälschter Geldzeichen;
3) Münzverringerung (sog. Kippen u. Wippen).

Münzverträge (Münzkonventionen), Übereinkommen mehrerer Staaten über gleiche oder gemeinschaftl. Einrichtung des Münzwesens; 1865 Lat. Münzkonvention (Frankreich, Italien, Belgien, Schweiz).

Anmerkungen (Wikisource)

  1. Stichwort „Münzanstalt“ ist nicht vorhanden.
Empfohlene Zitierweise:
Meyers Blitz-Lexikon. Die Schnellauskunft für jedermann in Wort und Bild., Leipzig 1932, Spalten 415–416. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:LA2-Blitz-0250.jpg&oldid=- (Version vom 3.6.2022)