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Walther Kabel: Licht und Laune (Bibliothek der Unterhaltung und des Wissens, Band 12)

kann man vorher stundenlang am Toilettentisch sitzen und sich die größte Mühe geben, um die unvermeidlichen Spuren der Jahre, die wir leider hinter uns haben, möglichst zu verbergen – sobald wir in die blendende Lichtflut treten, mit der Ihre kostbaren elektrischen Beleuchtungskörper alles überschwemmen, wissen wir nicht mehr ganz jugendlichen Evastöchter, die wir so gern doch noch ein bißchen schön sein möchten, daß unser Bemühen vergebens war.“ –

Die nächste Gesellschaft bei Doktors gestaltete sich zu einem großen Erfolg. Mattes rosenfarbenes Licht erfüllte jeden Raum, und rosenfarbene Laune leuchtete aus den Augen der Damen und somit auch aus denen der Herren. Und als die Frau Amtsrichter sich dann von der Frau Doktor verabschiedete, meinte sie fröhlich: „Ich sehe, Liebste, Sie haben das große Geheimnis ergründet. Aus dem Licht, das sich um uns ergießt, sprudelt der guten Laune heiterer Quell!“

W. K.
Empfohlene Zitierweise:
Walther Kabel: Licht und Laune (Bibliothek der Unterhaltung und des Wissens, Band 12). Union Deutsche Verlagsgesellschaft, Stuttgart, Berlin, Leipzig 1915, Seite 217. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Licht_und_Laune.pdf/4&oldid=- (Version vom 1.8.2018)