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Abb. 52 Denkmal des Königs August des Starken von Ludwig Wiedemann 1732–36 Inschrift von 1884

der Wälle und Gräben herrschte die mittelalterliche Enge, noch immer gab es eine Menge von Holzhäusern und schmutzigen Straßen; monumentale Gebäude waren wenig vorhanden. Das war nicht das Ideal, das Kurfürst Friedrich August I. von Sachsen, seit 1697 auch König von Polen, von seiner Residenz hatte. Auf der Kavaliertour, die ihn durch das ganze zivilisierte Europa geführt hatte, war er mit den herrlichen Schöpfungen der Renaissance in Frankreich und Italien bekannt geworden; er hatte alles gesehen, was Europa damals an schönen Städteanlagen, Palästen, Reichtümern, Kunstschätzen, Gärten usw. besaß. Nun wünschte er, daß seine Residenz mit den übrigen Hauptstädten Europas wetteifere, und kühne Träume von Pracht und Herrlichkeit erfüllten seine Seele.

HOLZHÄUSER.

Gegen die Holzhäuser, von denen er sofort nach der Huldigung ein Verzeichnis aufstellen ließ, begann erneut ein tatkräftiger Kampf. Sogar die Reparaturen daran wurden verboten, damit „die bösen und dem gemeinen Wesen schädlichen Hütten aus der Stadt kämen“. Handwerksleute, die dabei betroffen wurden, sollten mit Eselreiten bestraft werden (Verordnungen von 1706 und

Empfohlene Zitierweise:
Paul Schumann (1855-1927): Dresden. Berühmte Kunststätten, Band 46, 1. Auflage. E.A. Seemann, Leipzig 1909, Seite 101. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Paul_Schumann_-_Dresden.pdf/113&oldid=- (Version vom 14.9.2022)