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Abb. 87 Das Japanische Palais

man zu vorbenanntem Zwecke benötigt ist, stets den aller geschicktesten Leuten verdungen werden."

Schwerlich hat August III. persönlich mit dieser Kundgebung etwas zu tun; wir wissen überdies, daß sie im Bauamt schon über ein Jahrzehnt früher vorhanden war. Sie ist ein Zeugnis des Widerstreits der verschiedenen Richtungen unter den Architekten, die um die Herrschaft kämpften. Offenbar richtet sie sich gegen Pöppelmann, und sie entspricht durchaus den Grundsätzen, welche die gleichzeitigen französischen Theoretiker der Baukunst verkündeten. Ob sie nun aber von Jan de Bodt und Longuelune oder von Knöffel ausgegangen ist, läßt sich nicht mehr entscheiden. Sicher ist, daß der Geschmack sich in der Richtung der hier gegebenen Grundsätze entwickelt hat. Für die Innendekoration tritt an die Stelle des Barockstils das Rokoko, das Äußere der Gebäude aber wird immer schlichter und ruhiger, um endlich in völliger Kahlheit zu enden.

JAPANISCHES PALAIS.

Das Hauptwerk dieses französischen Stils ist das Japanische Palais; wie die Leitung des Baues allmählich von Pöppelmann auf Longuelune übergeht, zeigt auch der Vergleich der Elbseite mit der Hauptschauseite

Empfohlene Zitierweise:
Paul Schumann (1855-1927): Dresden. Berühmte Kunststätten, Band 46, 1. Auflage. E.A. Seemann, Leipzig 1909, Seite 172. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Paul_Schumann_-_Dresden.pdf/184&oldid=- (Version vom 21.2.2023)