Seite:Paul Schumann - Dresden.pdf/22

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

Abb. 6 Gotischer Erker Wilsdrufferstraße 2 Ecke Schloßstraße (Ursprünglicher Zustand)

Holz und Lehm zu bauen, doch sollten die Dächer mit lattenen Sparren versehen werden, damit man leicht in Ziegeln umdecken könnte.

Man wird sich nach allem nicht wundern, daß von mittelalterlichen Gebäuden sich so gut wie nichts in unsere Tage hinüber gerettet hat. Das einzige Haus Dresdens, das aus der Zeit vor dem Brand von 1491 erhalten ist, die Marienapotheke, ist vielfach umgebaut worden. Das alte Wahrzeichen des Hauses, ein hölzernes und bemaltes Standbild der Maria mit dem Kinde, bewahrt das Dresdner Altertumsmuseum. Es entstammt der Zeit um 1460. Gotische Pfeiler und Wölbungen findet man noch im Erdgeschoß des Hauses Blockhausgäßchen Nr. 3 (Kohlenhandlung).

Dem Anfang des 16. Jahrhunderts gehört dann der Erker des Hauses Wilsdrufferstraße 2, Ecke Schloßstraße an; das zierliche Maßwerk der Brüstung wie die drei kleinen steinernen Standbilder des Apostels Johannes, der Jungfrau Maria mit dem Jesuskind und des heiligen Christophorus sind reizvolle gotische Arbeiten. Von den vier Heiligen, die ehedem an vier Ecken des Altmarktes

Empfohlene Zitierweise:
Paul Schumann (1855-1927): Dresden. Berühmte Kunststätten, Band 46, 1. Auflage. E.A. Seemann, Leipzig 1909, Seite 10. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Paul_Schumann_-_Dresden.pdf/22&oldid=- (Version vom 5.12.2022)