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Seite:Sächsisches Schriftsteller-Lexicon.djvu/079

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Privatgelehrter zu Dresden, Inhaber der K. K. Oesterreich, großen goldenen Medaille für Kunst und Wissenschaft und der Großherzogl. Hessischen silbernen Ehrenmedaille,

geboren als ältester Sohn des Vorgenannten am 30. Juni 1838 zu Dresden, studirte von 1858 an in Leipzig die Rechte und historische Wissenschaften, wurde am 1. Januar 1861 vom Freiherrn von Aufseß als 1. Secretär an das Germanische Museum zu Nürnberg berufen und verblieb daselbst, in Gemeinschaft mit seinem jüngeren Bruder Albert am Anzeiger für Kunde der deutschen Vorzeit thätig bis 1866, arbeitete sodann dreiviertel Jahr in Zürich gemeinschaftlich mit seinem Bruder an ihrer Beschreibung der Ritter von Schultheß-Rechenberg’schen Münz- und Medaillensammlung. Ins Vaterland zurückgekehrt leben beide Brüder der numismatischen Schriftstellerei.


Schaumünzen Herzog Albrecht’s von Preußen (letzten Hochmeisters des deutschen Ordens). Nürnberg, 1865. Mit Holzschnitten im Text.
In Gemeinschaft mit seinem nachgenannten Bruder:

Das der Stadt Nürnberg gehörige J. v. Peyer’sche Münz- und Medaillen-Cabinet. Nürnberg, 1863.

Die Münz- und Medaillen-Sammlung des Dr. jur. C. Knoll in Nürnberg. 1866 10 Ngr.

v. Schultheß-Rechberg’s Thaler-Cabinet. 3. Band. Nach dem Tode des Verfassers hersg. München, 1867. 1 Thlr. 20 Ngr.

Die v Schultheß-Rechberg’sche Münz- u. Medaillen-Sammlung. Anhang zum Thaler-Cabinet des Ersteren. 2 Abthlgn. Dresden, 1868. Schilling. 1042 S. 6 Thlr. 15 Ngr.

Die Schellhatz’sche Münzsammlung sammt zugehöriger Bibliothek. Dresden, 1870. Verfasser. XI, 248 S.; mit Preisliste 1 Thlr. 20 Ngr.

Ein vergessenes Denkmal Peter des Großen. Lösung eines numismatischen Räthsels. Dresden, 1872. (v. Zahn.) 20 Ngr.

Der Münzfund von Brümmerloh bei Barenburg in der ehemaligen Grafschaft Hoya. Mit 3 Kpfrtaff., enth. Abbildungen von 111 Mittelaltermünzen. (Unter der Presse.)




Privatgelehrter zu Dresden, Inhaber der K. K. Oesterreich, großen goldenen Medaille für Kunst und Wissenschaft und der Großherzogl. Hessischen silbernen Ehrenmedaille,

als jüngster Sohn des Hauptstaats-Archivars Erbstein (siehe S. 64) geboren am 3. Juli 1840 in Dresden, studirte gleichfalls von 1858 an die Rechte auf der Universität Leipzig und die historischen Hilfswissenschaften, für die auch er frühzeitig Neigung gezeigt, wie sein Bruder Julius vom Freiherrn v. Aufseß an das Germanische National-Museum zu Nürnberg berufen und daselbst als Conservator der Kunst- und Alterthumssammlungen thätig, theilte mit seinem Bruder alle literarischen Arbeiten, begleitete ihn nach Zürich und kehrte auch mit ihm nach Ausführung einiger ihren Studien dienender Reisen nach Dresden zurück, um ferner der liebgewonnenen Wissenschaft seine Bestrebungen zu widmen.


Von ihm allein, nachdem er die vorstehend erwähnten Schriften mit seinem Bruder edirt hatte, erschien:

Numismatischer Beitrag zur Geschichte des Doppeladlers. Nürnberg, 1864.

Der Münzfund von Trebitz bei Wittenberg. Ein Beitrag zur Geschichte des deutschen Münzwesens im 12. u. 13. Jahrhundert. Nürnberg, 1865. (Stein.) 69 S. und 4 Kupfertafeln. 2 Thlr.

Empfohlene Zitierweise:
Wilhelm Haan: Sächsisches Schriftsteller-Lexicon. Robert Schaefer’s Verlag, Leipzig 1875, Seite 65. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:S%C3%A4chsisches_Schriftsteller-Lexicon.djvu/079&oldid=- (Version vom 14.9.2022)