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seit 1868 zweiter Professor an der Königl. Landesschule zu Grimma,

geboren am 13. Mai 1815 in Schneeberg, 1845 Lehrer an der Realschule in Annaberg, 1846 achter, 1850 siebenter, 1860 sechster, 1861 fünfter, 1864 vierter, 1867 dritter Professor an der Königl. Landesschule in Grimma.


De particulae de apud Livium usu. 1847.

De particulis Francogallorum negantibus. 1855.

De figuris nonnullis orationis poetarum latinorum. 1863.

Rede über die Lusiade und Camoens. Gehalten 1867 am Geburtstage Sr. Maj. des Königs.




seit 1867 Publicist, Herausgeber des „Dresdner Courier“ mit Beiblatt „der Freidenker“, zu Dresden,

geboren am 12. März 1836 zu Ernsbach in Württemberg, frequentirte 1849–55 das Gymnasium zu Stuttgart, bezog 1855 die Universität Tübingen um Philosophie und Jurisprudenz zu studiren, schrieb seine Doctor-Dissertation über „Spinoza und Leibnitz“ und betrat sodann die schriftstellerisch-publicistische Laufbahn. 1859 nahm er eine Hauslehrerstelle bei einer englischen Familie in Frankfurt a/M, an. Einige Artikel über die Greifswalder Studentenunruhen 1860 in der Allgem. deutschen Universitätsschrift und in der Wiesbadener Zeitung 1861, welche er redigirte, über den Uebersinnlichkeitsglauben zogen ihm Verfolgung und Verantwortung zu. Sodann nach Leipzig und Berlin übersiedelnd, war er am letztem Orte von 1863–66 journalistisch thätig und wirkt demgemäß gegenwärtig in Dresden, wo er den europäischen Unionsverein gründete, ein eifriger Bekämpfer des europäischen Militarismus und die Interessen der von ihm gegründeten naturalistisch-social-humanitären Religionsgesellschaft der Cogitanten vertretend.


Die sociale und geistige Reformation des 19. Jahrhunderts. Frankfurt a. M., 1860. Bechhold. 52 S. 10 Ngr.

System und Geschichte des Naturalismus. 1860. 5. Aufl. Leipzig, 1868. Gebhardt u. R. 169 S. 1 Thlr.

Herr Schleiden u. der Darwin’sche Arten-Entstehungs-Humbug. Nebst sechs Thesen für die künftige Philosophie und Naturforschung. Berlin, 1864. Schlingmann. 19 S. 5 Ngr.

Zur Staats- und Strafrechts-Philosophie nebst einem Kapitel über Socialpolitik. Berlin, 1864. Grieben. 18 S. 6 Ngr.

Eine Religion ohne Bekenntniß. 2. Aufl. Ebendas. 1865. 42 S. 10 Ngr.

Politische Mondsucht und Realpolitik. Berlin, 1866.

Allgemeine deutsche Universitätszeitschrift. 2 Jahrgänge. Frankfurt a. M. u. Wiesbaden.

Die Gebrechen unserer Universitäten und die Bedeutung der Cogitanten-Academie. Dresden, 1867. Heinsius. 18 S. 5 Ngr.

Monatsschrift für Forschung und Kritik. Dresden, 1868.

Außerdem: Ein Beitrag zur „Kraft und Stofftheorie“; begründete die „Allgemeine deutsche Universitätsschrift,“ war ständiger Mitarbeiter an „Max Wirth’s Arbeitgeber“, redigirte die Wiesbadener Zeitung 1861, desgleichen die „Glocke“ bei Payne in Leipzig, und begründete den „Zeitgeist“, Leipzig, 1863. –



Empfohlene Zitierweise:
Wilhelm Haan: Sächsisches Schriftsteller-Lexicon. Robert Schaefer’s Verlag, Leipzig 1875, Seite 203. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:S%C3%A4chsisches_Schriftsteller-Lexicon.djvu/217&oldid=- (Version vom 14.9.2022)