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das Gymnasium und bezog die Universität Leipzig um Theologie zu studiren und sich unter Hauptmann, Moscheles, Rietz musikalisch weiter auszubilden, promovirte 1862 bei der philosophischen Facultät. Nun ging er nach Cöln, trat dort mehrfach in Concerten auf, entdeckte einen Codex, die 5 Bücher des Philosophen Boëtius über Musik, und die Schriften des Mönchs Hucbald. Diese Entdeckung erregte Aufsehen und ward durch facsimilirte Tabellen aus dem Codex bei A. Dörffel in Leipzig bestätigt. Hierauf unternahm er mit pecuniärer Unterstützung des Baron v. Asantschewsky eine größere Bibliothekreise in verschiedene Archive der Schweiz und Baierns, bis er 1866 seinen jetzigen Wirkungskreis in Leipzig fand.


Die absolute Harmonik der Griechen. Mit zahlreichen Facsimiles und Tabellen. Leipzig, 1866. Dörffel. 74 S. 1 Thlr. 20 Ngr.

Geschichte des Claviers von dem Ursprunge desselben bei den Griechen bis auf die Gegenwart. Leipzig, 1868. Payne. 256 S. 2 Thlr. 15 Ngr.

Quae ratio intercedat inter artem musicam Gregorii temporibus vigentem atque nostram prospectu artis musicae qualis fuerit apud Hebraeos et Graecos adjecto. Leipzig, 1862. (Als Manuscript bei der Universität.)

Moritz Hauptmann’s, weil. Cantors u. Musikdirectors zu Leipzig, Leben u. Wirken. Leipzig, 1862. Dörffel. 31 S. 6 Ngr.

Die Lehre von der Harmonie. Nachgelassenes Werk von M. Hauptmann, vollendet und herausg. Leipzig, 1868. Breitkopf u. H. 143 S. 25 Ngr.

Redaction der Zeitschrift „Tonhalle“ von 1867–69. Leipzig, Payne.

Handlexikon der Tonkunst. 2 Thle. Leipzig, 1870–74. H. Schmidt. 1306 S. 3 Thlr. 18 Ngr.

Boetius, fünf Bücher über die Musik. (Die erste deutsche Uebersetzung, des Euclid u. der schwierigsten Capitel des Cl. Ptolomäus über die griechische Harmonik nebst ausführlichem Commentar.) Leipzig, 1872. Leuckart. LVI, 379 S. 5 Thlr. 10 Ngr.

Außerdem erschienen von ihn: mehrere Streitschriften gegen Ambros, Bellermann etc., sowie Aufsätze wissenschaftlichen Inhalts und Kritiken über gegenwärtige Musikzustände, so wie er Mitarbeiter an vielen größern Tageblättern für musikalische Gegenstände ist.




seit 1863 erster Mädchenlehrer und Kirchner in Crimmitschau,

geboren 1810 in Geithain, 1830 Lehrer an der Realschule zu Friedrichstadt-Dresden.


Methodisch geordnete Geographie von Sachsen nebst einer Einleitung für Sachsens Volksschulen und ihre Lehrer. Mit 1 Karte. Crimmitschau, 1852. Thieme. 199 S. 12½ Ngr.
Aufsätze in verschiedenen Zeitschriften: über „Bildung der weiblichen Jugend“; über „die Volksschule, ihre Stellung und Verbesserung,“ und „über den Unterricht in der Geographie.“




Stadtrath zu Dresden, Ritter des K. Sächs. Verdienst-Ordens.


Ueber die Trennung der Schule von der Kirche. Dresden, 1869. Burdach. 280 24 Ngr.



Empfohlene Zitierweise:
Wilhelm Haan: Sächsisches Schriftsteller-Lexicon. Robert Schaefer’s Verlag, Leipzig 1875, Seite 255. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:S%C3%A4chsisches_Schriftsteller-Lexicon.djvu/269&oldid=- (Version vom 14.9.2022)