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kein Wort über die Lippen zu bringen. Er starrte den mit seiner Recha scherzenden Kosaken in einem fort an und übersah beinah den zweiten, der den schußbereiten Revolver gegen seine Brust gerichtet hielt.

Nein. Das konnte unmöglich Wirklichkeit sein! Gewiß, er träumte nur. Wie traumwandelnd versuchte er einen Schritt auf Recha zu machen. Der Soldat vertrat ihm den Weg mit einer breiten herrlichen Lache, in der Welwales schmale Figur vollständig zusammenschrumpfte.

Tschto to za chalira – ?“ sagte er und schwamm in Heiterkeit, indes er Welwale mit der Faust einen gutgemeinten Stoß versetzte.

Welwale wich einen Schritt zurück.

Der Kosak rang mit der Recha. Er hielt sie schon zwischen seinen Beinen festgeklemmt. Und scherzte mit ihr, wie die Katze mit der Maus, die sie in der Falle zappeln hat..

Da schrie Welwale zu Gott auf.

Der Soldat aber, der vor ihm stand, legte ihm besänftigend den Revolver an den Mund. „Wer wird schreien –“? hänselte er. „Singe doch lieber!“

Welwale verstand nicht, faßte nicht, was der Kosak wollte. Der gab’s ihm mit der Nagajka zu verstehen. Da verstand er es....

„Singen“ – befahl der Kosak – „oder ihr beide, du und deine Tochter, seid bald nicht mehr.“

Welwale fühlte, wie sein Blut mit einemmal stille stand. Seine Haare waren drahtsteif geworden; seine Schädelknochen lösten sich und kamen aus

Empfohlene Zitierweise:
Hermann Sternbach: Wenn die Schakale feiern. Weckruf-Verlag, Weimar 1917, Seite 21. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:SternbachWennDieSchakaleFeiern.pdf/25&oldid=- (Version vom 1.8.2018)