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Franz Werfel: Wir sind. Neue Gedichte.

Ahnung Beatricens

Gibt’s Straß’ und Park, wo wir im Traum uns sahn?
Hat sich aus dieser Welt mir angedrängt
Die Ahnung einer Hand, die meine fängt,
Nun, da die süßen Schlafgefühle nahn?!

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Bist du mir vorbestimmt, bist du ein Wahn,

Und hast dich gar zu mir herabgesenkt,
Mir vorbestimmt, doch neu schon eingeschenkt,
Eh’ sich noch süß berührte unsre Bahn.

Als Kind gestorben, nun vom höhern Kreise

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Gefällts dir den Geliebten anzusehn.

Begegnest ihm im Traum auf deine Weise.

Du gönnst dich mir in Restaurants an Seen,
Im Rauch der Schenken teilst du meine Speise.
Und keines weiß, wie fern wir uns geschehn!

Empfohlene Zitierweise:
Franz Werfel: Wir sind. Neue Gedichte.. Kurt Wolff Verlag, Leipzig 1913, Seite 24. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Werfel_Wir_sind_1913.pdf/24&oldid=- (Version vom 1.8.2018)