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Stellung gieng, und sie allerdings nach dem Reiche Gottes am ersten trachtete; so würde unsere sehnsüchtige Begier nach dem Anschauen erfüllt sein, da wir in ihr ein Beispiel wahrer Heiligung des gesunden Lebens finden würden. Denn es wird wohl niemand in Abrede stellen, daß ein gesundes Leben bei denen ist, welche den zeitlichen und ewigen Beruf vereinen und jeden von beiden zum Vortheil des anderen benützen können.

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 Schon aus diesen Bemerkungen kann die Leserin entnehmen, daß am Leben der hohen Frau, deren wir jetzt gedenken, Mangel zu finden ist. Indes dürfen wir uns den Blick auf sie keineswegs verderben laßen; wir werden vielmehr ganz wohl thun, wenn wir das Herrliche und Schöne ihres Lebensgangs, so weit es uns zur Nachfolge dienen kann, mit Liebe ins Auge faßen. Mathilde war im Kloster erzogen und hatte von Jugend auf Liebe zu dieser stillen Lebensweise und Freude an der Religion des HErrn Jesus finden lernen. Das merkt man ihrem ganzen Leben an. Im Jahre 913 vermählte sie sich mit Heinrich von Sachsen, welcher 916 nach dem Tode seines Vaters Herzog, und nach dem Tode des Kaisers Konrad im Jahre 919 durch Wahl der Fürsten auch deßen Nachfolger wurde. Er war angethan

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Wilhelm Löhe: Rosen-Monate heiliger Frauen. S. G. Liesching, Stuttgart 1860, Seite 85. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Wilhelm_L%C3%B6he_-_Rosen-Monate_heiliger_Frauen.pdf/105&oldid=- (Version vom 9.10.2016)