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seinem ganzen Lichte, da du bis zum heutigen Tage so viele Pergamente, Bücher, Hefte, Blätter und allerlei Schriften aller möglichen Christen von Anfang an bei dir bewahrt hast. Man hat sie dir vorgelegt, und du hast sie anerkennen müßen, obgleich du alle Tage geleugnet hast, daß dergleichen Schriften bei euch zu finden seien. Nicht zufrieden mit der Strafe deiner Schwestern hast du dich nach deren Tode auch nicht durch die Furcht des eigenen Todes bestimmen laßen. Daher muß man dir allerdings jetzt deine Strafe anthun. Doch scheint es nicht unzweckmäßig, dir auch jetzt noch einige Güte angedeihen zu laßen, ja sogar dich straflos und frei von aller Pein und Gefahr zu entlaßen, wenn du jetzt wenigstens die Götter anerkennen willst. Was sagst du? Willst du thun, was unsere Kaiser und Cäsaren befohlen haben? Bist du bereit, vom Opfer zu eßen und den Göttern zu opfern“? – „Mit nichten, mit nichten, antwortete Irene, bei dem allmächtigen Gott, der Himmel und Erde, das Meer und alles was drinnen ist, geschaffen hat. Denn wer Jesum, das Wort Gottes leugnet, dem ist die höchste Strafe jenes ewigen Feuers gedroht.“

D. Wer hat dich dann angeleitet, die Pergamente und Schriften bis auf den heutigen Tag zu behalten?
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Wilhelm Löhe: Rosen-Monate heiliger Frauen. S. G. Liesching, Stuttgart 1860, Seite 104. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Wilhelm_L%C3%B6he_-_Rosen-Monate_heiliger_Frauen.pdf/124&oldid=- (Version vom 9.10.2016)