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I. Gewis nicht, bei dem allmächtigen Gott; er hat überhaupt nichts gewußt.
D. Wer von euren Nachbarn hat darum gewußt?
I. Frag die Nachbarn, und erforsche die Orte und Personen, die wußten, wo wir waren.
D. Habt ihr nach eurer Rückkehr vom Gebirge in jemandes Gegenwart in euren Schriften gelesen?
I. Die Schriften waren in unserem Hause, ohne daß wir wagten, sie hervor zu holen. Es war uns angst und jämmerlich genug zu Muthe, daß wir nicht Tag und Nacht lesen konnten, wie wir gewohnt waren bis zum vorigen Jahre, wo wir sie verbergen mußten.

 Dulcetius sagte: „Deine Schwestern haben die ihnen verhängten Strafen erlitten; du aber, die du schon vor deiner Flucht durch Verbergung der Schriften den Tod verdient hast, sollst nicht auf gleiche Weise, wie sie, davon kommen, sondern ich laße dich auskleiden und durch die Wache und den Nachrichter Zozimus in ein öffentliches Frauenhaus bringen, dir alle Tage ein Brot aus dem Palaste reichen, und die Wache soll dich verhindern, von dort wegzukommen.“ Den Wächtern und dem Zozimus kündigte Dulcetius darauf an,

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Wilhelm Löhe: Rosen-Monate heiliger Frauen. S. G. Liesching, Stuttgart 1860, Seite 106. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Wilhelm_L%C3%B6he_-_Rosen-Monate_heiliger_Frauen.pdf/126&oldid=- (Version vom 9.10.2016)