Seite:Wilhelm Löhe - Rosen-Monate heiliger Frauen.pdf/128

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

als Blutzeuginnen Jesu gelitten hatten. Sie zündeten einen großen Scheiterhaufen an und befahlen ihr, denselben zu besteigen. Das that Irene mit großem Eifer, Psalmen singend, Gottes Ehre preisend und ward also vollendet, sagt die uralte Erzählung, im 9ten Jahre Diokletians, im 8ten Maximians, am 1ten April. Das Abendland gedenkt ihrer am dritten und fünften April.

.

 So hatte denn Agape die Liebe bewiesen, die stärker ist, als der Tod, Chionia ihre Kleider gewaschen im Blute des Lammes, daß sie schneeweiß wurden, und Irene empfangen, was ihr Name sagt, den Frieden Deßen, der da spricht: „Meinen Frieden gebe, meinen Frieden laße ich euch; nicht gebe ich euch, wie die Welt gibt.“ Des Dulcetius gedenkt man neben den edlen Blutzeuginnen, wie des Pilatus neben dem HErrn; die drei Schwestern aber haben erfahren, was geschrieben steht: „Das Blut seiner Heiligen ist werth geachtet vor dem HErrn.“ Ihr Gedächtnis ist im Segen. Die Nonne Roswitha hat in einem geistlichen Schauspiel die Sage zu verherrlichen gesucht, nach welcher die drei Schwestern der unreinen Begier des Dulcetius wunderbar entrückt, ihm aber in seine Arme statt der Jungfrauen Töpfe gegeben worden seien, weshalb

Empfohlene Zitierweise:
Wilhelm Löhe: Rosen-Monate heiliger Frauen. S. G. Liesching, Stuttgart 1860, Seite 108. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Wilhelm_L%C3%B6he_-_Rosen-Monate_heiliger_Frauen.pdf/128&oldid=- (Version vom 9.10.2016)