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Gabe, zu leiten und zu regieren, eine große Kraft. Das zeigte sich insonderheit nach dem Tode ihres Bruders Wunibald, da man ihr, der Aebtissin des Frauenklosters, auch das Regiment des Mannsklosters übergab, welches sie von da an bis zu ihrem Tode behielt. Am 25. Februar 779 beschloß sie ihren segensreichen Lebenslauf, deßen Einzelnheiten man wenig kennt, deßen Eindruck bei dem so undankbaren Geschlechts der Menschen dennoch die lange Zeit hindurch nicht hat vertilgen können, welche seit ihrem Tode vergangen ist. Ihr Todestag ist gewis; dennoch pflegt man ihrer sowohl im Bisthum Eichstädt, als in Flandern, wo ihr Name sehr bekannt ist, am 1. Mai zu gedenken, – einfach deshalb, weil an diesem Tage ein Theil ihrer Reliquien zu Furns in Flandern ausgesetzt zu werden pflegte. Ueberhaupt gehört Walburga zu den gefeiertsten Namen diesseits der Alpen, wie wir denn auch aus der alten Zeit nicht weniger als sechs Beschreibungen ihres Lebens besitzen. – Walburga wird abgebildet in der rechten Hand eine Oelflasche, die linke am Betbuch, vor sich am Fenster die Lampe der Wachsamkeit und der klugen Jungfrauen. Deutet auch die Oelflasche zunächst auf das heilsame Walburgisöl,

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Wilhelm Löhe: Rosen-Monate heiliger Frauen. S. G. Liesching, Stuttgart 1860, Seite 133. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Wilhelm_L%C3%B6he_-_Rosen-Monate_heiliger_Frauen.pdf/153&oldid=- (Version vom 9.10.2016)