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ja so, an einem stillen sanften, in Stille und Sanftmuth geduldigen Weibe bricht sich am Ende der Zorn eines Mannes und seine Seele wird geheilt. Es geht alsdann dem Weibe, wie es von dem Manne geschrieben steht: Ein Geduldiger ist beßer denn ein Starker. Monika hatte auch die Freude zu ärnten, was sie gesäet hatte. Ihr Mann wendete sich gegen Ende seines Lebens zu Christo und wurde getauft. Da sie wie gegen ihn, auch gegen andere verfuhr und immer die Klugheit der geduldigen Liebe gegen jedermann bewies, so ärntete sie auch überall Liebe und Frieden, wie sie Liebe und Frieden säete, und ihr heiliger Wandel trug ohne Aufhören Frucht.

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 Sie hatte zwei Söhne, Navigius und Augustinus, und eine Tochter, deren Namen wir nicht kennen. Augustinus wurde schon in seiner Kindheit unter die Zahl der Catechumenen aufgenommen, aber er brachte es nicht bis zur Taufe. Die Heftigkeit seines Charakters riß ihn in Sünden dahin, um deren willen man ihn nicht für reif zur Taufe halten konnte. Einmal wurde er todtkrank, und man bereitete sich schon zu seiner Taufe; als aber die Lebensgefahr zurücktrat, ließ man es auch mit der Taufe wieder anstehen. So leidenschaftlich

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Wilhelm Löhe: Rosen-Monate heiliger Frauen. S. G. Liesching, Stuttgart 1860, Seite 138. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Wilhelm_L%C3%B6he_-_Rosen-Monate_heiliger_Frauen.pdf/158&oldid=- (Version vom 9.10.2016)