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habe. Hatte er sich nun gleich bei seinem unbeständigen Sinn der Wahrheit damit noch nicht angeschloßen, so konnte Monika doch schon darin eine Erhörung erkennen und setzte desto zuversichtlicher ihre Bitten und Gebete fort. Im Jahre 386 geschah es, daß der HErr, der barmherzige Gott, Augustins wankenden Sinn durch die Wunder Seiner Hand überwältigte, und demselben durch Seinen heiligen Geist diejenige Festigkeit und Stärke gab, welche ihn neben seinen übrigen Gaben zum einflußreichsten Kirchenlehrer machte und zu einer Säule der Wahrheit. Da hatte denn Monika die große Aufgabe ihres irdischen Lebens vollendet. Sie hatte ausgebetet, sie war erhört und fand auf dem noch kurzen übrigen Lebenswege nur noch Ursache zu Dank und Freude. Die gute Mutter suchte nun den neubekehrten Sohn in seinen Vorsätzen dadurch fester zu machen, daß sie ihm eine christliche Lebensgefährtin zuführen wollte; allein nachdem Augustinus seinen HErrn gefunden hatte, bedurfte er dieses Mittels nicht mehr, sondern er erklärte seiner Mutter seinen Entschluß, sein übriges Leben ehelos zuzubringen. Am Osterfeste 387 wurde Augustin mit einigen seiner Freunde aus Afrika von Ambrosius getauft. Monika,

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Wilhelm Löhe: Rosen-Monate heiliger Frauen. S. G. Liesching, Stuttgart 1860, Seite 143. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Wilhelm_L%C3%B6he_-_Rosen-Monate_heiliger_Frauen.pdf/163&oldid=- (Version vom 9.10.2016)