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und Kraft Jesus denen einflößt, die um seinetwillen leiden. Sieh, wie der über alle Gewalt der Menschen erhaben wird, den die Gnade des Erlösers aufrecht erhält.“ Als ihm darauf der Statthalter in seiner Wuth die Kinnladen zerschmettern, die Zähne mit Steinen zerschlagen ließ, sagte er: „Laß mir auch die Zunge herausschneiden, denn Gott hört auch das stumme Schweigen Seiner Knechte.“ Als endlich die Henker zu müde waren, weil Theodot wie unempfindlich schien, ließ ihn der Statthalter einstweilen ins Gefängnis zurückführen, um ihn für neue Martern zu sparen. Man führte also Theodot über den Platz; da zeigte er den Umstehenden seinen zerfleischten Leib zum Preiße Jesu, und sagte: „Es ist billig, daß man Dem solche Opfer darbringt, der uns Selbst Sein Beispiel gelaßen und Sich für uns in den Tod gegeben hat.“

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 Nach fünf Tagen spannte man ihn wieder auf die Folter und öffnete ihm seine Wunden, legte ihn damit auf glühende Ziegelstücke, brachte ihn noch einmal auf die Folter und endlich auf den Richtplatz zur Enthauptung; sein Leichnam aber sollte verbrannt werden, damit ihn die Christen nicht ehrenvoll begraben könnten. Auf dem Richtplatz dankte Theodot dem HErrn, der ihn

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Wilhelm Löhe: Rosen-Monate heiliger Frauen. S. G. Liesching, Stuttgart 1860, Seite 160. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Wilhelm_L%C3%B6he_-_Rosen-Monate_heiliger_Frauen.pdf/180&oldid=- (Version vom 9.10.2016)