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dem Scheiterhaufen nieder. Die Wachen luden Fronton in ihre Hütte und zu ihrem Mahl ein, er aber gab ihnen von seinem Wein zu trinken, und sie setzten demselben nach Herzenslust zu. Sie wurden traulich, erzählten dem Priester allmählich alles und alles von dem Tode der sieben Jungfrauen und wie ihnen Theodot, der eherne Mann, wie man ihn schon heiße, die Leichname davon getragen, nun aber selbst nach unsäglichen Martern, die er ausgehalten habe als wäre er wirklich von Erz, da oben liege, sein Haupt und Rumpf von ihnen bei schwerer Strafe bewacht würden. Als nun die Wachen nach dem reichlichen Weingenuß entschliefen, gieng Fronton hin und lud das Haupt Theodots und seinen Rumpf, welchem er den Fingerreif wieder ansteckte, auf die Eselin und ließ sie vor sich her in aller Stille in die Burg Malus zurückgehen. So hielt Theodot dem Priester Fronten das Versprechen, ihm Reliquien zu verschaffen.




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Wilhelm Löhe: Rosen-Monate heiliger Frauen. S. G. Liesching, Stuttgart 1860, Seite 162. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Wilhelm_L%C3%B6he_-_Rosen-Monate_heiliger_Frauen.pdf/182&oldid=- (Version vom 9.10.2016)