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Praxedes und Pudentiana gesagt wird: Sie lebten für Jesum, sie starben ihm beide und Pudentiana starb für ihn. Es gibt ja nicht viele Menschen, die so leben und sterben. Oder weißt du heutzutage viele, die arm werden, um die Armen mit ihrem Reichthum zu bedienen, die sich ungescheut zu denen bekennen, welche um Jesu willen leiden, die Schmach Christi für ihre Ehre nehmen, und auch selbst bereit sind, ihr Leben für sein Bekenntnis zu laßen? Wenn man so viel von einem Menschen weiß, als wie von Pudentiana und Praxedes, so weiß man allerdings genug, um ihn zu lieben, zu ehren und sich seiner zu freuen; im Falle man auch nicht im Stande sein sollte, Einzelheiten von ihm auszusagen, kommt es doch nur darauf an, daß man so viel gewis wiße; und das wird bei den zwei genannten Schwestern der Fall sein. So viel Ehre und Andenken der Mit- und Nachwelt, als diese beiden Schwestern gehabt haben, beweist doch jedenfalls, daß ihre Tugend im Leben und Sterben keine Kummerpflanze, sondern eine hervorragende, hohe, duftende Lilie gewesen sein muß. Daher haben wir es wohl gewagt, dir, Leserin, diese Namen zu nennen, und rufen dir zu: Schaue ihr Ende an und folge ihrem Glauben nach.




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Wilhelm Löhe: Rosen-Monate heiliger Frauen. S. G. Liesching, Stuttgart 1860, Seite 165. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Wilhelm_L%C3%B6he_-_Rosen-Monate_heiliger_Frauen.pdf/185&oldid=- (Version vom 9.10.2016)