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besondern Umstandes, nämlich, daß bei dem öffentlichen Auftritt der Kämpfer, welche doch auf Reinlichkeit und Pflege ihrer verwundeten Leiber so gar keine Kraft und Zeit mehr wenden durften, ein wunderbarer Wohlgeruch von ihnen ausgegangen sei. Dieser Wohlgeruch hat sich geistlich in alle nachfolgenden Zeiten verbreitet, so daß Blandina und ihre Freunde bei der ganzen Kirche noch heute im rosigsten Dufte des Andenkens und der Liebe stehen. Vergeßen, verachtet und verworfen sind diejenigen, welche sie gequält haben; dahin gefallen ist alle weltliche Größe ihrer Zeit, zu nichte geworden aller Widerstand ihrer Feinde: wer aber kann uns sagen und beschreiben, was der Herr seit dem Tage ihres Triumphes diesen Märtyrern zugelegt hat an Preis und Ehre und unvergänglichem Wesen: die Herrlichkeit ihrer Ewigkeit übertrifft auch alles Andenken und alle Liebe der streitenden Kirche auf Erden.




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Wilhelm Löhe: Rosen-Monate heiliger Frauen. S. G. Liesching, Stuttgart 1860, Seite 183. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Wilhelm_L%C3%B6he_-_Rosen-Monate_heiliger_Frauen.pdf/203&oldid=- (Version vom 9.10.2016)