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Knaben nicht an Menschen fehlte, welche ihm dieselben Dienste thaten, die einst Joseph, der fromme Nährvater, dem heiligsten Kinde gethan hat. Vitus hatte eine Amme, und das war eben Crescentia, welche ihn mit ihrem Manne Modestus von Jugend auf in Christo Jesu erzogen hatte. Die beiden hatten in Vitus den Grund des Glaubens gelegt, und sie waren es auch, welche ihn aus den Händen des Statthalters erretteten und mit ihm über das Waßer nach Italien flohen. Zu dieser Flucht hatten sie ja vollkommenes Recht, weil der HErr selbst den Seinen die Flucht gebietet von einer Stadt zur andern. Allein der Wille des HErrn war in diesem Falle, der Kirche das Beispiel einer heiligen Familie zu verleihen, welche ohne leibliche Verwandtschaft, durch reinen Zufluß des heiligen Geistes und von ihm stammender Liebe vereint, treu in Liebe gegen Ihn, geschmückt mit der Krone der Märtyrer, zu Ihm heimkommen sollte. Modestus, Crescentia und Vitus entgiengen dem Tode in Sicilien, um ihn in der Fremde, in Lucanien zu finden. Dort litten die drei mit einander und empfiengen auch mit einander die Märtyrerkrone. – Ein frommer Knabe, seine Amme und ihr Mann, diese

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Wilhelm Löhe: Rosen-Monate heiliger Frauen. S. G. Liesching, Stuttgart 1860, Seite 185. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Wilhelm_L%C3%B6he_-_Rosen-Monate_heiliger_Frauen.pdf/205&oldid=- (Version vom 9.10.2016)