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 Es ist in dem Leidensgang der Märtyrer jener Zeiten viel Uebereinstimmendes und Aehnliches, man könnte sagen, Monotones, und die vorhandenen Verschiedenheiten machen daher auf den durch lange Zeiten von den Märtyrern geschiedenen Leser zuweilen nicht den Eindruck, den sie nach Gottes Willen ohne Zweifel machen sollten. Und doch ist es auch wieder wahr, daß eine scharfe Betonung aller einzelnen Umstände dem erbauungsuchenden Leser große Dienste leisten und dazu helfen kann, die Gemüther immer mehr mit Liebe und Lust zu dem HErrn zu entzünden, der eine solche Menge von Knechten und Mägden hat, an deren Leiden und Siegen man merken kann, wie viel mächtiger der Geist ist als der Leib, und wie es gar wohl möglich ist, daß eine Seele Herrin werde über das gesammte leibliche Leben, und nicht nach dem Fühlen, sondern nach dem Zuge einer wunderbaren Liebe ihren Weg durchs Leben nehme bis in den Tod.




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Wilhelm Löhe: Rosen-Monate heiliger Frauen. S. G. Liesching, Stuttgart 1860, Seite 192. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Wilhelm_L%C3%B6he_-_Rosen-Monate_heiliger_Frauen.pdf/212&oldid=- (Version vom 9.10.2016)