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die du begehrst, ist Grausamkeit.“ Darauf wendete sie sich zu ihren Söhnen und sprach: „Seht, meine Söhne, den Himmel und blicket empor; dort wartet Christus mit Seinen Heiligen auf euch. Kämpfet um eure Seelen und erweiset euch treu in der Liebe Christi.“ Bei diesen Worten ließ ihr Publius ins Angesicht streichen und sagte: „Wagst du’s, sie in meiner Gegenwart zu vermahnen, daß sie die Befehle unserer Herren verachten?“ Dann rief er den ersten Sohn Januarius herzu, versprach ihm alles Mögliche, drohte ihm aber auch Schläge, wenn er nicht gehorchen würde. Der Jüngling antwortete: „Deine Vermahnung ist Thorheit, denn die Weisheit meines HErrn erhält mich und wird schaffen, daß ich das alles überwinden kann.“ Dafür wird er mit Ruthen gehauen und in den Kerker geworfen. Der zweite Sohn Felix gab dem Präfecten auf gleiche Zumuthungen die Antwort: „Es ist Ein Gott, den wir verehren, dem wir das Opfer frommer Andacht bringen. Glaube nur ja nicht, daß ich oder einer meiner Brüder von der Liebe Christi abweichen werden. Mögen Schläge und blutige Urtheile unser warten, unser Glaube kann durch niemand wankend gemacht werden.“ Nun wird der dritte,

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Wilhelm Löhe: Rosen-Monate heiliger Frauen. S. G. Liesching, Stuttgart 1860, Seite 195. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Wilhelm_L%C3%B6he_-_Rosen-Monate_heiliger_Frauen.pdf/215&oldid=- (Version vom 9.10.2016)