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angenehm ist. Opfere, damit du ein Freund der Kaiser werdest und Gnade habest.“ Darauf der Knabe: „Ich bin ein Diener Christi. Den bekenne ich mit meinem Munde, den bewahr ich im Herzen, den bete ich unabläßig an. Dies schwache Alter aber, das du vor dir siehst, hat greise Weisheit, wenn es den einigen Gott verehrt. Deine Götter aber und alle, die sie ehren, werden in ewiger Verdammnis sein.“ Darauf ruft man Vitalis, den sechsten. Publius spricht: „Vielleicht hast doch du eine Lust zu leben und nicht in den Tod zu gehen.“ Antwort: „Wer ist der, der ein beßeres Leben wünscht und Lust dazu trägt, der den wahren Gott anbetet, oder der sich einen Dämon geneigt machen will?“ Publius sagte: „Was für einen Dämon?“ Vitalis: „Alle Götter der Heiden sind Dämonen.“ Nun kam Martialis, der siebente, herzu. Der Richter sprach: „Ihr seid selbst Ursächer alles Grausamen, das euch begegnet, ihr verachtet die Befehle der Kaiser, und verharrt in dem, was euer Untergang ist.“ Martialis beschloß die Reihe derer, die verhört wurden, mit den Worten: „O wenn du’s wüßtest, welche Strafen den Götzendienern bereitet sind! Aber noch schiebt Gott den Tag Seines Zorns gegen

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Wilhelm Löhe: Rosen-Monate heiliger Frauen. S. G. Liesching, Stuttgart 1860, Seite 197. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Wilhelm_L%C3%B6he_-_Rosen-Monate_heiliger_Frauen.pdf/217&oldid=- (Version vom 9.10.2016)