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Sieg und Triumph, denn sie waren unerschrocken im Bekenntnis, geduldig und ohne alles Wanken auf dem Folterroß und unter den eisernen Krallen der Henker. Justa gab in den Qualen ihren Geist auf, aber weder sie noch Rufina rührten auch nur mit dem kleinsten Finger den Weihrauch an, der ihnen dicht zur Seite stand und sie leicht hätte retten können. Justa starb im Frieden und Rufina folgte ihr schnell, denn der Richter ließ sie auf die Botschaft von Justa’s Tod erdroßeln. So hatten sie wohl gehandelt im Leben, und im Sterben den herrlichsten Tausch gemacht, es gewagt, die Seele zu verlieren, um sie ewig wieder zu finden. So geschehen im Jahr 304.

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 Am 10. dieses Monats gedenkt man auch einer Märtyrin Rufina, die mit ihrer leiblichen Schwester Secundina nicht weniger siegreich den Kampf des Lebens beschloß. Sie waren Töchter des Senators Asterius zu Rom, alle beide verlobt mit Männern, die wie sie selber, Christen waren. Die beiden Bräutigame fielen vom Glauben ab, als die Kaiser Valerian und Gallienus im Jahre 257 die Christen verfolgten. Die Bräute aber waren männlicher als ihre Verlobten, deren Antrag, wie sie zu verläugnen, von ihnen mit Abscheu

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Wilhelm Löhe: Rosen-Monate heiliger Frauen. S. G. Liesching, Stuttgart 1860, Seite 222. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Wilhelm_L%C3%B6he_-_Rosen-Monate_heiliger_Frauen.pdf/242&oldid=- (Version vom 9.10.2016)