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Anerkennung bei denen zu verschaffen, welche sich dort wie in Egypten denselben mit aller Macht entgegen stellten.

 Bei der bereits kund gegebenen Gesinnung der Kaiserin kann man es nur erwarten, daß sie, wie es auch wirklich geschah, ihre Macht und ihre Einkünfte vielfach werde zur Errichtung und zur Dotation christlicher Anstalten für Arme und Hilflose angewendet haben. Als sie am 10. September 452 in ihrem 69. Jahre starb, hinterließ sie alle ihre Güter, über die sie selbst verfügen durfte, denjenigen, deren treueste Freundin sie im Leben gewesen war, nemlich der Kirche und den Armen, und ihr Gemahl vollzog pünktlich ihr Testament und folgte ihr in jeder Tugend nach, bis auch er am 26. Januar 457 zu seines HErrn Freude eingieng.

 Pulcheria ist keine Märtyrin, aber unter schwierigen Umständen auf hohen, steilen, schmalen Lebenspfaden von Jugend auf eine Bekennerin Jesu gewesen. Auf ihrem Haupte vereinigen sich die kaiserliche, die jungfräuliche, die bräutliche Krone mit der Krone der geduldigen Ueberwinder in der Nachfolge des Herzogs unserer Seligkeit. Das Andenken einer solchen Gerechten bleibe im Segen.




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Wilhelm Löhe: Rosen-Monate heiliger Frauen. S. G. Liesching, Stuttgart 1860, Seite 263. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Wilhelm_L%C3%B6he_-_Rosen-Monate_heiliger_Frauen.pdf/283&oldid=- (Version vom 9.10.2016)