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viel. Man erstaunt über das Verzeichnis ihrer Leiden. Schläge, Geißeln, Feuerqual, glühende Instrumente, viele verschiedene Pein hatte sie bereits siegreich auf Befehl des Proconsuls Priscus überwunden, als man sie endlich ins Theater führte, um sie den Thieren vorzuwerfen. Da rief sie den HErrn an, daß er ihre Seele nun hinnehmen möge, der HErr aber verschaffte, daß eines von den Thieren ihr den tödtlichen Biß versetzte, während ihr die übrigen lammfromm die Füße leckten. So gab sie ihre Seele dem HErrn zum Opfer und fand das Leben, indem sie es ließ. Eine unverwüstliche Heiterkeit und Freudigkeit geleitete sie von Marter zu Marter bis in den Tod hinein. Der Bischof von Amasea in Pontus, Asterius, beschreibt ein Gemälde, auf welchem ihre Leiden dargestellt werden, so wie es in seiner Kirche zu finden war. Da zieht ihr ein Soldat den Kopf rückwärts, ein anderer schlägt ihr die Zähne ein, aus dem Munde strömt Blut und überrinnt Angesicht, Haare und Kleider. Da wird sie zum Feuertode verurtheilt, da besteigt sie den Scheiterhaufen. Da kann man müde werden, ihre Qualen aufzählen und vorstellen zu sehen. Sie aber ward nicht müde zu leiden. Euphemia heißt auf deutsch

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Wilhelm Löhe: Rosen-Monate heiliger Frauen. S. G. Liesching, Stuttgart 1860, Seite 266. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Wilhelm_L%C3%B6he_-_Rosen-Monate_heiliger_Frauen.pdf/286&oldid=- (Version vom 9.10.2016)