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vielfach angehängt, daß ihr Lebenslauf nicht klar und einfach genug vor unsern Augen ist; dennoch aber ist dasjenige, was Glauben verdient, und von alten Zeiten her verbürgt ist, so wunderbar und ungemein, daß es unser Erstaunen erregen und uns bemerklich machen kann, wie weit entfernt unser gewöhnliches armes Leben von dem Glanze und Schwunge der apostolischen Zeit ist.

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 Thekla, die Tochter angesehener und wohlhabender Eltern zu Ikonien, die Verlobte eines Jünglings, mit Namen Thamirus, wird von der Predigt des heiligen Paulus, da er in Ikonien war, dermaßen ergriffen, daß sie sich auf einmal von ihrem ganzen vorigen Leben geschieden erkennt und auf ganz anderen neuen Bahnen findet. Hingegeben der Liebe eines ewigen Bräutigams taugt sie, so wie sie geworden ist, für keinen irdischen Bräutigam mehr: was kann der heidnische Thamirus mit dieser Thekla anfangen, welcher eine ganz andere Welt aufgegangen ist, während diese Welt allen Reiz für sie verloren hat? Auch von den Eltern und von der gesammten Heimath findet sich Thekla geschieden: das Schwert und Feuer ist zwischen beide Theile getreten, welches Jesus Christus

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Wilhelm Löhe: Rosen-Monate heiliger Frauen. S. G. Liesching, Stuttgart 1860, Seite 279. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Wilhelm_L%C3%B6he_-_Rosen-Monate_heiliger_Frauen.pdf/299&oldid=- (Version vom 9.10.2016)