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andere ihrer Klosterfrauen nach Deutschland geschickt würden, um ihm sein volles Netz ziehen zu helfen und Bildungsstätten für das weibliche Geschlecht zu gründen. Tetta willfahrte, obschon nicht sehr leichten Herzens, sonderlich was Lioba betraf, von der sie so sehr hoch hielt. Doch geschah es, und Lioba kam also mit anderen um das Jahr 748 in Deutschland an und wurde Aebtissin zu Bischofsheim an der Tauber. In dieser neuen Stellung entfaltete die Jungfrau große Gaben und wurde ein Mittelpunkt einer großen Anzahl von Jungfrauen, die sich um sie sammelten. Von Bischofsheim aus gründete sie noch mehrere Klöster und versah sie mit Bewohnerinnen aus ihrem Mutterhause. Nach langer reichgesegneter Arbeit zog sie sich zurück, um für ihre Seele zu sorgen, obwohl es ihr schwer geworden sein mag, sich allen den Beziehungen zu entringen, in die sie bei ihrer großen Wirksamkeit zu vielen Menschen gekommen war. Hildegard, die Gemahlin Karls, welcher später mit Recht der Große zubenannt wurde, hätte gern mit ihr in einer dauernden Gemeinschaft gelebt, und zog sie deshalb nach Aachen; allein Lioba wollte nicht von ihrem inneren Leben abgezogen, und in demselben nicht gestört werden, weshalb sie allen

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Wilhelm Löhe: Rosen-Monate heiliger Frauen. S. G. Liesching, Stuttgart 1860, Seite 287. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Wilhelm_L%C3%B6he_-_Rosen-Monate_heiliger_Frauen.pdf/307&oldid=- (Version vom 9.10.2016)