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von Brigittens Nachkommenschaft in hervorragenden Geschlechtern. Auch ihre geistlichen Kinder, ihr Orden, [s]o wenig irdische Gewähr gerade die Vereinigung der beiden hohen Gedanken ihm verhieß, lebten und arbeiteten Jahrhunderte lang in verschiedenen Ländern. Ihre Offenbarungen aber haben ihren Namen bei fernen Geschlechten unvergänglich gemacht, wenn ihnen auch nicht blos von den Protestanten, sondern selbst von der römischen Kirche nicht allenthalben der gleiche hohe Werth beigelegt wurde.

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 Brigitta erreichte ein hohes Alter, denn ein hohes Alter kann man 71 Jahre wohl nennen, wenn man die Mühseligkeiten und die aufreibenden Umstände ihres Lebensganges in Anschlag bringt. Schon zur Zeit ihrer großen Reisen nach Italien und Palästina war sie leidend, Schwäche des Magens und Fieber machten ihr das Leben beschwerlich; als sie aber vom Morgenlande nach Italien zurückgekehrt war, wurde ihr im Gesichte angezeigt, daß ihre Zeit vorüber sei, und ihre Stunde gekommen. Sie ermahnte ihre anwesenden Kinder, ihren Sohn Birger und ihre Tochter Katharina; sie ließ sich auf ein Bußkleid niederlegen, empfieng das Sakrament und verschied mit den Worten:

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Wilhelm Löhe: Rosen-Monate heiliger Frauen. S. G. Liesching, Stuttgart 1860, Seite 296. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Wilhelm_L%C3%B6he_-_Rosen-Monate_heiliger_Frauen.pdf/316&oldid=- (Version vom 9.10.2016)