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„In deine Hände befehle ich meinen Geist“, am 23. Juli 1373.

 Warum man ihr Gedächtnis am 8. Oktober feiert, weiß niemand: ihre Kinder beantragten ihre Heiligsprechung, die sie auch erreichten, aber dieselbe geschah am 7. Oktober. Weil man aber von Alters her am 8. Oktober ihrer gedenkt, so behalten auch wir diesen Gedächtnistag bei, den Gedächtnistag einer Frau, die eine gleiche Höhe des inwendig verborgenen und des äußerlich kräftigen Lebens erreichte, zu den einflußreichsten ihrer Zeit gehörte, und doch allezeit auch das, was ihr selbst die größte Bewunderung abnöthigte, ihre Gesichte und Offenbarungen, deren sie sich unwerth achtete, dem Urtheil der Kirche demüthig anheimstellte. So fehlen ihr zum Charakter eines großen Lebens auch nicht die vollendenden Züge wahrer Schönheit, Herzenseinfalt, Demuth, Anspruchslosigkeit, – eine hohe Gnade bei einem solchen Hervortreten und einer Anerkennung, wie Brigitta derselben in der ganzen Kirche genoß.




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Wilhelm Löhe: Rosen-Monate heiliger Frauen. S. G. Liesching, Stuttgart 1860, Seite 297. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Wilhelm_L%C3%B6he_-_Rosen-Monate_heiliger_Frauen.pdf/317&oldid=- (Version vom 9.10.2016)