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LI.
8. Oktober.
Pelagia,
Büßerin.


 Es war im 5ten Jahrhundert, daß der Patriarch von Antiochien einmal in dieser seiner Stadt Concilium hielt. Da wurde denn einer von den anwesenden Bischöfen, der heilige Nonnus, beauftragt, vor der Kirche des Märtyrers Julian seinen Amtsgenoßen und dem Volk die Predigt zu halten. Während er predigte, zog eine Schauspielerin vorüber, deren glänzende Schönheit, durch den reichsten und prachtvollsten Schmuck gehoben, alle Augen auf sich zog, so daß ihr die Menge bewundernd nachlief. Die Bischöfe wendeten ihre Augen von dem Schauspiel ab; der Aufzug der Schauspielerin war nach ihrer Meinung ein Aergernis, und mußte das um so mehr sein, da sich die Schauspielerin schon längere Zeit in die Liste der Catechumenen hatte eintragen laßen. Nonnus aber, der Prediger,

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Wilhelm Löhe: Rosen-Monate heiliger Frauen. S. G. Liesching, Stuttgart 1860, Seite 298. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Wilhelm_L%C3%B6he_-_Rosen-Monate_heiliger_Frauen.pdf/318&oldid=- (Version vom 9.10.2016)