Seite:Wilhelm Löhe - Rosen-Monate heiliger Frauen.pdf/326

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

gedenkt man auch der Theresia. Man kann sagen, daß dies noch eine besondere, hohe Stufe der Billigkeit und Gerechtigkeit ist, weil sie nicht, wie die erstgenannten, vor, sondern nach der Reformation gelebt hat.

.

 Theresia hat äußerlich viel gewirkt, aber hervorragender ist die Geschichte ihres inneren Lebens, von dem wir durch ihre eigene Hand Nachricht haben. So vortreffliches sie hin und wieder in ihren Büchern nicht bloß von ihrem inneren Leben, sondern von dem inneren Leben überhaupt schreibt, und so leicht es auch wäre, Menschen, die das innere Leben kennen und lieb haben, aus ihren Schriften einen köstlichen Strauß voll Wohlgeruchs zu binden; so könnten wir doch hier, bei unserem beschränkten Raume, und bei der Art und Weise, wie alle diese Lebensläufe gehalten sind, uns damit nicht befaßen. Es wäre aber gewis ein herrliches Stück Arbeit, wenn ein dazu befähigter Mann mit echt protestantischem, aber auch echt katholischem Geiste das Leben und die Schriften der heiligen Theresia kennen lernen, sichten, und protestantischen Christen unter Uebung eines rechten Gerichtes vorlegen möchte. Wir begnügen uns nach dieser Einleitung, welche zur Genüge Theresia von Avila auszeichnet,

Empfohlene Zitierweise:
Wilhelm Löhe: Rosen-Monate heiliger Frauen. S. G. Liesching, Stuttgart 1860, Seite 306. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Wilhelm_L%C3%B6he_-_Rosen-Monate_heiliger_Frauen.pdf/326&oldid=- (Version vom 9.10.2016)