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ihren äußerlichen Lebensgang in kurzen Zügen vorzulegen.

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 Der Vater Theresia’s, von deßen Charakter und Christenthum, von deßen Leben und Sterben sie mit der größten Hochachtung und Liebe erzählt, war Alphonso Sanchez von Cepeda, ein Mann von angesehener adelicher Familie. Ihre Mutter war deßen zweite Frau, Beatrix von Ahumada, gleichfalls adelichen Geschlechtes. Von dieser, einer kinderreichen Mutter, ist sie am 28. März 1515 zu Avila in Altcastilien geboren. – Schon in früher Jugend beschäftigte sie sich in Gemeinschaft mit einem ihrer Brüder sehr viel mit der Geschichte der Heiligen und Märtyrer: ihre Sehnsucht nach dem Martyrium wurde dadurch bei der südlichen Gluth ihrer Seele dermaßen angefacht, daß sie einmal mit dem Bruder beschloß, unter die Mauren zu gehen, und durch Bekenntnis des Namens Jesu sie dermaßen zu reizen, daß sie ihnen die Märtyrerkrone reichen müßten. An der Ausführung, in welcher die beiden Kinder schon begriffen waren, wurden sie nur durch die Dazwischenkunft eines Oheims, welcher sie beim Ausgang aus der Stadt traf, verhindert. Als nun das Martyrium nicht gelungen war, wollten sich die

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Wilhelm Löhe: Rosen-Monate heiliger Frauen. S. G. Liesching, Stuttgart 1860, Seite 307. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Wilhelm_L%C3%B6he_-_Rosen-Monate_heiliger_Frauen.pdf/327&oldid=- (Version vom 9.10.2016)